4. Gesamtheitliche statt symptomatische Behandlung
Heilung kann durch sorgfältige zirkuläre (kybernetische) Vernetzung
sozialer Begegnung, körperlichen Erlebens, geistig/seelischen
Bewusstseins und der Fähigkeit zu eigenem Handeln beschleunigt
werden. Dabei hilft unter Umständen ein stationärer
Behandlungsprozess besonders, der die Entwicklung eines akut
erkrankten Menschen im „Zeitraffer“ beschleunigt. Statt nur Symptome
oder Erkrankungen richtig aber einseitig anzugehen, wird die
Behandlung im Sinne einer kybernetisch integrierten Therapie
sorgfältig abgestimmt. Eigenständigkeit, Selbstverantwortung und
Führung halten sich die Waage. Der erkrankte Mensch erlebt sich als
Teil eines Ganzen und damit erlebt er weder sich noch die anderen für
seine körperliche oder seelische Erkrankung als allein verantwortlich
oder daran schuld. Er erlebt, dass das Zusammenwirken von Krankheit
und Umständen ihn krank machten, dass positives Zusammenwirken
verschiedener Faktoren ihn aber auch wieder gesund machen können
(Ärzte, Therapeuten, Mitmenschen, Eigenverantwortung und
ökologisches Umfeld).
Selbstorganisation ist dabei die Fähigkeit des Menschen, sich in einen
Dialog mit anderen zu integrieren und seinen richtigen Platz mit Hilfe
anderer selbst zu finden. Dem erkrankten Menschen wird somit eine
sehr aktive Rolle zugeschrieben. Typische Behandlungen dafür sind
Gruppentherapie, Gruppenarbeit, ganzheitlich abgestimmte körperliche
Behandlungsverfahren, stationäre Behandlungen und ein
konsiliarärztliches kybernetisches Behandlungssystem, in dem
verschiedene ambulant und stationär tätige Ärzte und Therapeuten in
die Behandlung miteinbezogen werden.
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