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Abenteuer Protzkrawatte
Mit meiner neuen Protzkrawatte und dem schnieken grauen Anzug gockelte ich federnden Schrittes wie so ein Affe munter hinein in den Saal und ließ meinen Blick überheblich über die anwesenden Banker und Manager schweifen. Ich sah, wie sie unter meinem übertriebenen Angeberblick geradezu zusammenzuckten wie Messdiener mit einem ultraschlechten Gewissen. Ich hob meinen dick gestreiften, megabreiten, wie Metall glänzenden Protzschlips vor ihren neidischen Augen aus dem Jackett und trat mit einem ruckartigen Schritt auf die Kerle zu, die innerlich zurückzuckten, aber mannhaft die Pobacken in den dürftigen Anzügen zusammenzwickten.
»Hier, schaut nur ... !«, spottete ich hämisch und wedelte mit meinem schönen protzigen Schlips vor ihren glasig werdenden Augen herum. Um dreimal so laut, was sie erschrocken in Deckung gehen ließ, fortzufahren: »Das ist ein Schlips, was? Wie das glänzt, was? Wisst ihr Jungs, was der gekostet hat, wisst ihr das, naaa?? - Ich sags euch: mehr als 40.000,00 € hat der gemacht! Häää, da glotz ihr, was Jungs? Bevor ihr euch sowas leisten könnt, da heisst es erst mal: arbeiten, arbeiten, arbeiten und nochmal arbeiten, jaaaa! Und jetzt ab mit euch an die Tretmühlen des Lohn- und Broterwerbs, und die Seele immer hübsch in ein schlüpfriges Kondom schieben und zubinden und: jaaaaaaaaaa!«
Ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, schritt ich federnd hinaus und überließ die Banker und Manager sich selbst; als die hohe, reich verschnitzte Tür sacht zuschwingend mich mild von ihrer Anwesenheit trennte, hörte ich gerade noch einen von ihnen kotzen ...
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