Hat sich überhaupt mal jemand gefragt wie es dem Petersilie geht wenn er nebeneinander gelegt von Fingern zusammengepresst auf dem Holzbrett liegt und das gnadenlos scharfe Messer von Stielbeginn bis Kopf beginnt ihn in kleinste Stücke zu schneiden, wie er sich fühlen muß, wenn ihm die Beine abgeschnitten werden, immer mehr, immer näher kommt das Geräusch, das scharfe schneidende Ratsch, scharf, die Stengel einst Leiterbahnen der Versorgung, zerstückelt, dem Kopf, dem Blattwerk kommt das Ratsch ratsch immer näher, um am ende totgekocht in einem Mehl-Fettkloß zu enden, einem Markkloß, hat denn niemand Mitempfinden für dieses Pflänzchen, das so gnadenlos zerschnitten wird, eben noch süffelnd im Glas im wasser hing und dachte, es gibt ein Leben nach dem Abschneiden vom Grund und Boden hier neben meinen saufenden Mitstengeln, Mitleid mit dem Petersilie! Ich empfand ein großes Mitleid mit dem Petersilie ganz plötzlich, so aus dem leben gerissen, auch dieses Stengelein mit Blatt lebt ja ganz unbestreitlich, es dehnt und reckt sich, welkt und blüht wieder auf und nun wird es so grausam zerstückelt. Als Kind las ich immer von zerstückelten leichen oder xy-zimmermann berichtete von zerstückelten Leichen die ich heimlich im Türspalt dem verbotenen hörte nach heimlichem Aufstehen um Pipi zu machen, immer stöberten zerstückelte Leichen in meinem Kinderhirn herum und machten mir furcht weil ich auch wußte das beginnt zu stinken und wohin bloß damit, da ist solch ein zerschnittener Petersilie ja schon fast harmlos dagegen. Aber im prinzip da Gleiche. Aber wir wollen keine Prinzipienreiter. Ein Petersilie ist immer noch ein petersilie. Und das gebratene lamm die Keule sollte rosa sein und nicht nach Bock schmecken.
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