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Pferdschaf, am 9.4. 2011 um 17:16:56 Uhr
ungeahnt

Man sucht nicht mehr, was gefällt, sondern was unterscheidet heisst es im Emile, das Streben des gesellschaftlichen Menschen verliert damit seine Substanz und wird zum puren Schein. Es kommt mir nun nicht mehr auf die Sache an, sondern auf die Wirkung, es kommt mir nur darauf an, mich vornehmer zu unterscheiden von Anderen: der Fürst tut es mit Macht, der Reiche mit Luxus, der Künstler durch Originalität seines Werkes und der Wissenschaftler dadurch, dass er allen üblichen Meinungen widerspricht.
Wäre ich in diesem Augenblick, so wie ich bin, von den Wolken gefallen, um das Leben zu beginnen, wäre ich dann ein unglückliches Wesen ?
Stark zu sein, heisst nicht Macht über andere zu haben, sondern sich selbst zu genügen.
Stärke ist Glück, weil Glück und Unglück nur andere Worte sind für das Gleichgewicht oder das Missverhältnis unseres Begehrens und Vermögens.
Dieses Gleichgewicht besitzt der Wilde von Natur, wiel sein Begehren nie seine leiblichen Bedürfnisse übersteigt, dieses Gleichgewicht ist beim gesellschaftlichen Menschen gestört, weil die der Meinung entspringenden Phantasiebedürfnisse, besonders die des Sozialprestiges, prinzipiell unersättlich sind.
(aus Emile)


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