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@ schrieb am 30.8. 2010 um 08:34:27 Uhr über

Sozialismus

Sozialismus der Milliardäre
Charity als Ersatz für Gerechtigkeit?
von Axel Weipert am 7. August 2010 Es ist ein kei­nes­wegs neues Phä­no­men, das in den letz­ten Tagen in der Me­di­en­land­schaft hohe Wel­len schlug. War­ren Buf­fett und Bill Gates wol­len die Hälf­te ihres Ver­mö­gens wohl­tä­ti­gen Zwe­cken zu­gu­te kom­men las­sen. Und nicht nur das: Auch an­de­re sol­len ihre prall ge­füll­ten Scha­tul­len für die Ak­ti­onThe Gi­ving Pledge“ öff­nen. Ge­treu dem Motto: ‚Tu Gutes und sprich dar­überfin­den sich die mild­tä­ti­gen Damen und Her­ren auch auf einer ei­gens ein­ge­rich­te­ten Web­sei­te wie­der. Dort kann dann jeder von ihnen er­zäh­len, warum er so ein her­zens­gu­ter Mensch ist.

Diese Pra­xis, sich mit gro­ßzü­gig er­schei­nen­den Spen­den ein so­zia­les Image zu kau­fen, ist je­doch über­aus frag­wür­dig. So ent­schei­den die Geber al­lein dar­über, wem das Geld zu­gu­te kommt - und wem nicht. Das hat mit de­mo­kra­ti­scher Mei­nungs­bil­dung über sinn­vol­le so­zi­al­po­li­ti­sche Maß­nah­men na­tür­lich nichts zu tun. Man mag dabei an den SAP-Grün­der Diet­mar Hopp den­ken, des­sen Mä­ze­na­ten­tum zu er­heb­li­chen Tei­len hoch­be­zahl­ten Fuß­bal­lern der TSG 1899 Hof­fen­heim und an­de­ren Pro­fi­sport­lern zu­gu­te kommt.

Aber das ei­gent­li­che Pro­blem liegt wo­an­ders: Warum, so fragt man sich, kön­nen nicht ein­fach die Ein­kom­mens- und Ver­mö­gens­steu­ern ent­spre­chend er­höht wer­den. Das träfe dann alle Rei­chen und Su­per­rei­chen glei­cher­ma­ßen und ohne diene­ben­beier­wirt­schaf­te­te Image­di­vi­den­de. Man muss ja viel­leicht kein Mar­xist sein, um ex­or­bi­tan­te Ver­mö­gen in pri­va­ter Hand frag­wür­dig zu fin­den. Aber eines dürf­te klar sein: Nie­mand ist al­lein in der Lage, der­ar­ti­ge Werte im Al­lein­gang zu schaf­fen. Und des­halb wäre es ei­gent­lich eine Selbst­ver­ständ­lich­keit, diese Ver­mö­gen auch an­ge­mes­sen zur Fi­nan­zie­rung ge­sell­schaft­li­cher Be­dürf­nis­se her­an­zu­zie­hen.

Al­lein, davon ist keine Spur. Die einen fei­ern sich selbst ob ihrer Gro­ßzü­gig­keit, und die an­de­ren fei­ern ein­fach mit. Also Schwamm drü­ber, wie all das viele Geld in diese Hände ge­langt ist. Und Schwamm drü­ber, dass die Sche­re zwi­schen arm und reich in den USA und hier­zu­lan­de wei­ter aus­ein­an­der­geht. So sind bei­spiels­wei­se über 40 Mil­lio­nen Men­schen in den Ver­ei­nig­ten Staa­ten von Le­bens­mit­tel­mar­ken ab­hän­gig; vor vier Jah­ren waren es noch 14 Mil­lio­nen we­ni­ger. Wäh­rend es gleich­zei­tig 403 Dol­lar-Mil­li­ar­dä­re gibt.

Was am Ende zählt, ist aber doch der gute Willeund wer will die­sen sol­cher­art ge­ne­rö­sen Her­ren schon ab­spre­chen? Vom Ge­gen­teil kön­nen uns auch ­mi­sche Kom­men­ta­re jener Sorte nicht über­zeu­gen: „An­schei­nend sind die Aus­sich­ten, mehr Steu­er­ein­nah­men aus grö­ße­ren Ver­mö­gen zu holen, etwas bes­ser bei jenen Stif­tun­gen, von denen die Steu­er­fahn­dung und die Öf­fent­lich­keit Ge­naue­res nur über ge­heim­dienst­lich er­lang­te CDs er­fuhr.“



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