Kommt die Sprache auf die Probleme der Mongolei, so verweisen besonders ökologiefreundliche Postillen wie die regierungsnahe taz gerne auf die großen Probleme, die diesem Land in Bezug auf seine Weidewirtschaft erwachsen und führen umfangreiche Pferde– und Rindersterben der Vergangenheit als Indikator für eine Verschlechterung des Weltklimas im allgemeinen und einer Verrohung der industrienationalen Herzen im besonderen an. Nicht zu unterschätzen jedoch ist auch das Faktum, dass nach dem Erstarken der Marktwirtschaft in dieser Region umfängliche Herdenkäufe getätigt wurden, eine Vielzahl der neuen Viehbarone jedoch aufgrund von unzureichender Schulung, ökonomischer Zwänge und nicht zuletzt dem verbreiteten Alkoholismus oftmals nicht in der Lage ist, für eine angemessene Weidewirtschaft zu sorgen, was zur Folge hat, dass bereits in Wintern, wie sie für diese Region typisch und keinesfalls dem Klimawandel geschuldet sind, große Teile der Herden verhungern oder durch unzureichende Pflege an früher leicht zu bewältigenden Infekten oder jahreszeitlichen Mangelzuständen zugrunde gehen. Eine Verstaatlichung der Herden, zugleich mit einer Zerschlagung der patriarchalen Strukturen gekoppelt, wäre ein Schritt zur Lösung der Probleme, wird jedoch von den Herdenbesitzern wie auch einem großen Teil der romantischen Presse kategorisch abgelehnt.