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mcnep schrieb am 10.9. 2009 um 20:11:03 Uhr über

Ornanist

Der Ornanist (vom Lateinischen ornare, schmücken) ist ein nahezu vergessener Berufsstand des ausgehenden Mittelalters und der frühen Neuzeit. Mit dem Niedergang des Rittertums ab 1350 ging eine Verfeinerung des Geschmacks einher, die sich in immer neuem Zierat an Rüstung, Kleidung, Zaumzeug, ja allen Stücken des höfischen Bedarfs Bahn brach. Die traditionellen Schmiede, Schneider, Sattler waren oftmals überfordert mit den herrschaftlichen Ansprüchen, und so wurde die Auszierung der Werkstücke oft einem Ornanisten übertragen, der über vielseitige Fertigkeiten in Punzierung, Zieselierung und dergleichen hatte. Hierbei wurden ganze Rüstungen ebenso bearbeitet wie Trompeusen oder Burgunderhauben, vermutlich entstanden so auch auf dem Umweg über Spannvorrichtungen für Krinolinen die ersten Keuschheitsgürtel, die bis ins 20. Jahrhunderts als Apparate-zur-Verhütung-der-Onanie-bei-Knaben und Mädchen Verwendung fanden, jedenfalls ist das Verb '[sich] ornanieren' seit dem frühen 14. Jahrhundert, zunächst für [sich] gürten, später im übertragenen Sinn als Bezeichnung für 'sich Erleichterung verschaffen' überliefert.


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