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Nepi, am 5.1. 2006 um 13:01:21 Uhr
Nepi

Nepi die kleine Fledermaus und das Geschenk


Nepi, die kleine Fledermaus lebte mit seiner Mutter in einem kleinen Haus ganz in der Nähe des Waldes. Da Nepi seine Mutter sehr lieb hatte wollte er ihr etwas schenken. Er ging in seinem Zimmer hin und her und überlegte ganz angestrengt nach was er ihr schenken könnte. „Was schenk ich ihr bloß“, überlegte und ging hin, „was schenk ich ihr bloß“, überlegte er her. Vom hin- und hergehen war er schon ganz aus der Puste und sein Kopf rauchte schon vom überlegen, als ihm Etwas einfiel. Auf einem kleinen Tisch im Wohnzimmer stand eine hübsche aber leere Vase gleich neben dem Sessel in dem seine Mutter immer so gerne saß. „Das ist es“, dachte sich Nepi, „ich schenke ihr eine Blume!“ Aber natürlich durfte es keine normale Blume sein, es müßte die schönste Blume sein, die weit und breit zu finden war. „Aber wo bekomme ich die Blume her?“ fragte er sich und beschloß seinen Freund Benno, den kleinen häßlichen Vogel zu fragen. „Ich gehe raus zum spielen“, rief er seiner Mutter zu. „Ja, ist gut Nepi. Sei aber bitte zum Essen pünktlich wieder hier, heute gibt es Nudeln“, rief seine Mutter aus der Küche zurück. Nudeln waren Nepis Leib- und Magenspeise auf die er sich schon jetzt freute. Er ging durch die kleine Vordertür nach Draußen.

Die Sonne lachte Nepi von einem strahlend blauem Himmel aus an und die Vögel zwitscherten ihm lustig aus den Bäumen zu. Er breitete seine Flügel aus und genoß die angenehme Wärme auf ihnen, bevor er anfing zu flattern und zu dem Baumhaus flog in dem sein Freund Benno wohnte.

Benno war ein wirklich ausgesprochen häßlicher Vogel aber er war sehr nett, sonst wäre er ja auch nicht Nepis Freund. Als Nepi an die Tür klopfte tat sich eine Weile nichts, doch dann öffnete Benno die Tür und begrüßte Nepi auf seine gewohnt freundliche Art. „Hallo Nepi, „zwitscherte erist das nicht ein wundervoller Tag?“ „Hallo Benno“, sagte Nepija, heute ist es wirklich schön. Ich möchte meiner Mutter die schönste Blume weit und breit schenken, kannst du mir vielleicht sagen, wo ich die finde?“ Benno zog seine Federaugenbrauen grübelnd zusammen und überlegte. Dann zwitscherte er: „Ich habe da eine Idee, warte mal kurz.“ Er hüpfte zurück in sein Haus, es rumpelte und kurze Zeit später war Benno mit einem kleinen Buch wieder da. Benno schlug das Buch mit seinen Flügeln auf und suchte einen Augenblick. „Da ist sie,“ zwitscherte er triumphierend und hielt Nepi das aufgeschlagene Buch vor die Fledernase „die schönste Blume weit und breit.“ Die Blume die Nepi auf einem Bild in dem Buch sah, war wirklich mit Abstand die schönste Blume die er je gesehen hatte. Sie leuchtete in vielen verschiedenen Farben und er war sicher, daß seine Mutter sich riesig darüber freuen würde. „Das ist wirklich die schönste Blume weit und breit Benno, wo kann ich die denn finden?“ „Dafür mußt du durch den Wald fliegen und hinter dem Wald den Fluß überqueren. Dort findest du ein Feld und in der Mitte des Feldes wächst sie. Du solltest sie dort schnell finden, denn sie ist ja die schönste von Allen.“ „Danke Benno,“ sagte Nepidann mache ich mich mal schnell auf den Flug, damit ich zum Essen wieder zu Hause bin. Heute gibt es Nudeln, weißt du.“ „Gern geschehen!“ zwitscherte Benno, sah Nepi noch einen Moment hinterher als er in Richtung Wald flog und zog sich wieder zurück in sein Baumhaus.

Nepi flog in den Wald hinein. Er konnte nicht über den Wald hinweg fliegen, da seine Flügel noch nicht groß genug waren. Plötzlich wußte Nepi nicht mehr in welche Richtung er fliegen sollte. Zum Glück erspähte er einen Bekannten seiner Mutter am Waldboden, den netten Eber Erhart. „Hallo Erhart,“ sagte Nepi und flog zu ihm hinab. „Hallo Nepi, wie geht es dir? Wohin fliegst du denn?“ grunzte Erhart. Erhart war immer sehr neugierig. „Ich hole meiner Mutter ein Geschenk, die schönste Blume weit und breit. Weißt du in welche Richtung ich fliegen muß um zum Fluß zu kommen?“ „Klar weiß ich das,“ grunzte Erhart und wies mit einer Schweinehufe in die Richtung. „Schön daß du deiner Mutter ein solch tolles Geschenk machen willst, grüß sie mal von mir.“ „Danke, das mache ich,“ sagte Nepi und flog weiter.

Bald hatte Nepi den Fluß erreicht und gleich auf der anderen Seite begann das Feld von dem Benno ihm erzählt hatte. Es dauerte nicht lange bis er die Blume schon entdeckt hatte. Sie war wirklich so schön wie sie in dem Buch abgebildet war und Nepi freute sich schon auf das Gesicht seiner Mutter, wenn er ihr das Geschenk überreichte. Kurz über dem Boden pflückte die Blume samt Stengel ab und steckte sie unter einen Flügel. Er versuchte abzuheben, merkte aber, daß die Blume zu schwer war um mit ihr zu fliegen. „Dann muß ich wohl zu Fuß zurück,“ dachte Nepi und machte sich auf den Heimweg. Er erreichte den Fluß und hatte keine Ahnung wie er dort rüber kommen sollte ohne zu fliegen. Die Blume wollte er aber in keinem Fall zurück lassen. Er sah sich um und entdeckte eine alte Krabbe, die es sich in der Sonne gemütlich gemacht hatte und vor sich hin döste. „Hallo, ich bin Nepi, kannst du mir helfen über den Fluß zu kommen?“ Die Krabbe richtete sich erschrocken auf. „Mönsch, mien Jung, du kannst dich doch nich an eine alde Krabbe so von hinden anschleichen. Da has du mir aber einen gehörigen Schreggen eingejacht.“

Oh, das tut mir leid,“ entschuldigte sich Nepiaber ich muß so dringend über den Fluß, weißt du.“ „Na, is schon gud mien Jung, aber wenn miene alden Augen mich nich täuschen bist du doch eine Fledermaus, warum fliechst du denn nich einfach über den Fluß?“ „Nun, ich habe hier ein Geschenk für meine Mutter und es ist so schwer, daß ich nicht fliegen kann,“ sagte Nepi und zeigte der alten Krabbe die Blume. „Ei der Daus,“ staunte die Krabbe nicht schlecht, „das ist ja die schönste Blume weit und breit!“ Da kann sich deine Mudder ja auf ein schönes Geschenk freun. Na, dann will ich man nich so sein. Spring auf, mien Jung, ich schwimm dich rüber.“ Nepi stieg auf den Rücken der Krabbe, immer darauf bedacht die Blume unter seinem Flügel nicht zu zerdrücken. Dann schwammen sie über den Fluß. Jedoch kurz bevor sie das andere Ufer erreicht hatten, sprang ein großer Fisch direkt vor ihnen aus dem Wasser und schnappte sich eine dicke Fliege aus der Luft. Die alte Krabbe erschrak mal wieder und Nepi rutschte vom Rücken ab und platschte ins Wasser. „Hilfe!“ schrie Nepi mit Panik in der StimmeIch kann nicht schwimmen“. Die Krabbe reagierte sofort, tauchte unter Nepi und bevor Nepi unterging saß er schon wieder sicher auf dem Rücken der Krabbe. Nepi zitterte ein wenig als sie das Ufer erreichten, beruhigte sich aber schnell wieder. „Tut mir leid mien Jung, aber je älter ich werd, desto schregghafter werd ich auch. Gehts dir gut?“ Nepi hatte sich schon wieder von dem Schock erholt. „Mir gehts gut, mir ist nichts passiert, außer daß ich patschnaß bin. Oh, ich schaue besser mal nach der Blume!“ Nepi hob ein wenig den Flügel aber die Blume war unversehrt und unter dem Flügel sogar trocken geblieben. „Danke, daß du mir geholfen hast über den Fluß zu kommen Herr Krabbe, auch wenns ein wenig holprig und naß war. Ich muß nun schnell weiter, damit sich meine Mutter keine Sorgen um mich macht.“ Dafür nich mien Jung, du kannst mich jederzeit mal besuchen kommen, aber versuch dich das nächste Mal nich so anzuschleichen,“ sagte die Krabbe mit einem Augenzwinkern und winkte zum Abschied mit einer Schere.

Nepi beeilte sich so gut er konnte den Wald zu durchqueren. Aber so naß wie er war und mit der Blume beladen kam er nur langsam voran. Zum Glück traf er zum zweiten Male heute auf den Eber Erhart. „Hallo Nepi. Wieso läufst du denn statt zu fliegen? Hast du die Blume gefunden? Wieso bist du denn so naß?“ Nepi erzählte dem neugierigen Eber von seinem aufregendem Erlebnis und fragte ihn dann: „Kannst du mich auf deinem Rücken zu unserem Haus tragen? Ich bin schon zu spät zum Essen und meine Mutter macht sich bestimmt sorgen. Außerdem bin ich sehr erschöpft vom gehen.“ „Na klar Nepi, spring auf,“ sagte der Erhart und ging in die Hocke. Leider hatte der Eber sich wohl kurz vorher irgendwo im Schlamm gesuhlt und Nepi, der immer noch naß war, sah augenblicklich genau so dreckig aus wie Erhart selber. „Üähhh, du bist aber dreckig Erhart. Aber egal, so lange ich schnell nach Hause komme.“ „Oh, entschuldige Nepi, daran habe ich gar nicht mehr gedacht, aber die Schlammpfütze vorhin war so verlockend.“ sagte Erhart und setzte sich in Bewegung. Sie wurden immer schneller und schon bald konnte Nepi sein Haus sehen. Gleichzeitig konnte er seine besorgte Mutter hören: „Neeeepiiiiii, woooo biiist duuuuu???“ Sofort rief Nepi: „Ich bin hieeeeeeeer, ich bin gleich daaaaaaaaa!“
Erhart legte noch einen Zahn zu und schon waren sie angekommen. Erhart begrüßte kurz Nepis Mutter, verabschiedete sich aber schnell, wahrscheinlich wollte er sich das Donnerwetter nicht anhören. Nepis Mutter ging mit grimmiger Mine auf den triefenden, dreckigen Nepi zu der sie mit großen, schuldbewußten Augen ansah. „Wo warst du Nepi? Das Essen ist schon lange wieder kalt! Ich habe mir Sorgen gemacht! Und wie siehst du überhaupt aus? Naß bis auf die Knochen und über und über mit Schlamm beschmiert?“ wetterte Nepis Mutter. „Tut mir leid Mami, ich habe dir ein Geschenk besorgen wollen und dann, dann konnte ich nicht fliegen, weil es zu schwer war und dann bin ich von der Krabbe gefallen und dann hat mich Erhart mitgenommen und der war so dreckig...“ „Geschenk?“ unterbrach ihn seine Mutter. Nepi holte die Blume unter seinem Flügel hervor und schaute seine Mutter mit großen Augen an. Das Gesicht seiner Mutter erhellte sich. „Oh Nepi, das ist ja die schönste Blume weit und breit,“ sagte sie, schloß ihn in die Arme, trotz der Nässe und gab ihm einen Kuß, trotz des Drecks. „Komm, jetzt machen wir dich erstmal sauber und danach wärme ich dir die Nudeln auf.“

ENDE


Die Moral von der Geschicht, kennich nicht aber jetzt wissen wir wenigstens warum Nepi so dreckig nach Hause kam und warum Schweine Glück bringen. ;)


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