Ein großer Anteil der neuen Krimiserien scheint unter dieses Genre zu fallen, wenn ich das gelegentliche Vorbeizappen auf Sat1, Pro7, Kabel1 und ähnlichen Sendern richtig deute. Da unterhalten sich ständig weibliche FBI-Agentinnen (40 % Frauen,2 Schwarze, ein Hispano, eine/r mit einer massiven Erkrankung oder einem Dreckstecken) in diesem völlig gänsischen Ernst, der durch die zweitklassige Synchronisation vollends ins Lächerliche abgleitet, über irgendwelchen PSI- oder ESP-Wahrnehmungen, lesen ungefragt in ader Leuts Gedanken rum oder entlarven finstere außerirdische oder dämonische Mächte, die sich an einem Drive-in oder im Keller einer Sushi-Bar inkarnieren, in dem die geschiedene Tochter des Oberkommissars kellnert, der eigentlich vom Dienst suspendiert ist, weil er einen als Obdachlosen verkleideten Alien mit Benzin übergossen und verbrannt hat. Im Vergleich dazu ist eine Serie um einen schizophrenen Polizisten, der Botschaften von George Michael empfängt, sicher schon als angenehme Überhöhung dieser Schauernovellen für die Subway-Domestiken von heute zu betrachten. In der Rheinischen Post haben sie seit einiger Zeit auch eine Horoskop-Kolumne.
|