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Martin von Ulmendorf schrieb am 22.5. 2009 um 13:35:03 Uhr über

Merlin

Hier mal eine kleine Zusammenstellung von Sätzen, die Merlin, wenn es ihn überhaupt gegeben hat, was wohl mehr als zweifelhaft ist, bestimmt nicht gesagt hat, die aber gut zu ihm passen würden:

Was ihr für die Welt haltet, ist nur das Abbild der Welt, das ihr in euch tragt.

Der Glauben an vollkommene Erkenntnis ist der größte Irrtum von allen.

Der Gute sieht und richtet das Böse in sich; der Böse aber ist verblendet und nennt seine Mängel Tugenden.

Auch Tugend kann verfaulen und zum Werkzeug des Schreckens werden, wenn Stolz und Hochmut sie vergiften.

Die schlechtesten Dinge werden oft mit den besten Absichten getan.

Der Tor ist in seinem Handeln unerschütterlich; der Verständige hört die Stimme seiner Zweifel an, denn sie gehört seinem Gewissen.

Wer sein Gewissen befragt und sein Handeln verändert, ist verantwortungsvoll; wer sein Handeln verändert, um anderen zu gefallen, ist wankelmütig.

Wer behauptet, die reine Wahrheit zu verkünden, ist anmaßend; denn er erhebt sich über die Menschen und stellt sich einem Gott gleich.

Der Tüchtige fragt nicht, warum ein gutes Werk noch nicht getan ist: er tut es selbst!

Ein gutes Werk sollte um seiner selbst willen verrichtet werden; nur Narren und Habgierige erwarten, belohnt zu werden.

Mißtraue dem, der das Gute nur um seines Vorteils willen tut; er wird auch das Böse tun, sobald es ihm Nutzen verspricht.

Der Kluge kann in das Herz anderer Menschen hineinschauen, doch nur der Weise kann in sein eigenes Herz hineinschauen.

Ein Dämon, dem die Gedanken der Menschen offenbar würden, liefe vor Furcht und Entsetzen sogleich davon.

Bevor du in die Ferne ausziehst, um einen Drachen zu bezwingen, mußt du erst den Drachen in dir selbst bezwingen.

Das Feuer der Hölle brennt nicht tief unter der Erde, sondern tief in uns selbst.

Wenn es das Mitleid ist, durch das der Mensch erst zum Menschen wird, so gibt es heute nur noch sehr wenige Menschen.

Was sprecht ihr abfällig von Wölfen, Füchsen, Hunden, Schweinen und Hyänen? Sie alle haben nicht das getan, was Menschen schon getan haben!

Wenn die Erde bebt, so stürzen die höchsten Türme und stolzesten Paläste: so wird es dereinst auch allen großen Reichen ergehen.

Töricht ist das Streben nach Ruhm und Macht: denn die Macht zerfällt, und aller Ruhm wird vom Wind der Zeit verweht.

Was nützt es dir, immer mehr Besitztümer anzuhäufen? Du kannst sie doch nicht ins nächste Leben mitnehmen!

Man kann nicht das Unrecht im Großen bekämpfen und im Kleinen gutheißen.

Auch ein König darf nicht über dem Gesetz stehen; denn wer soll das Gesetz achten, wenn selbst der König sein Gesetz nicht achtet?




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