»Die Magierinnen waren die Zigeunerinnen des sinkenden Altertums«, schreibt Jacob Burckhardt. Sich mit ihnen anzulegen war - nach seinen Worten-gefährlich. Gelebt haben sie in der Zeit Konstantins, im alten Rom, kurz vor der »christlichen Zeitenwende.«
Ihre Spuren verlieren sich, nachdem die Römer das Christentum zur Staatsreligion gemacht haben. Allerdings haben die frühen Christen die Fundamente ihrer Kirchen auf heidnischen Tempeln errichtet, was (laut Burckhardt) nicht ohne Nebenwirkungen geblieben ist:»Vergeblich spricht die Kirche ihren Exorzismus, an Orten, die nicht ganz geheuer sind...«
Es ist ganz bestimmt kein leichtes Unterfangen nach Spuren, Zeugnissen und Beweisen für die tatsächliche Existenz der Magierinnen zu suchen. Jacob Burckhardt waren die historischen Quellen noch bekannt und zugänglich, aber er war auch nicht dem Zeitgeist des 21. Jahrhunderts ausgeliefert, der -zugunsten einer fragwürdigen und oberflächlichen Aktualität- große Teile der Geschichte ausklammert und ausblendet.
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