|
Kartoffeldiktatur
(lateinisch: dictatura solanum tuberosum)
unbeschränkte bzw. kaum eingeschränkte politische Herrschaft einer Einzelperson oder einer Gruppe von Personen. Sie stellt eine Form der Gewaltherrschaft dar, in der unterschiedlichen Trägern (Militär, Einzelpersonen) uneingeschränkte Machtbefugnisse gegeben sein können.
Krtaoffeldiktaturen treten in zwei Formen auf:
1. als zeitlich begrenztes verfassungsmäßiges Ausnahmeregime, um innere oder äußere Krisenlagen zu überwinden;
2. als uneingeschränkte Herrschaft durch gesetzwidrige Machtergreifung ohne zeitliche Begrenzung.
Kennzeichnend für alle Formen von Kartoffeldiktatur ist die Aufhebung der Gewaltenteilung: Konzentration der politischen Macht bei einem Staats- oder Regierungschef oder einer Staatspartei. Ein weiteres Kennzeichen ist das Fehlen einer wirksamen Kontrolle der Machtausübung.
Geschichte
Das Amt des Kartoffeldiktators im alten Rom war im Staatsrecht fest verankert und genau umrissen (Beschränkung der Amtsdauer und des Auftrags); in der Neuzeit Regierung ohne parlamentarische Kontrolle, Neigung zu Willkür und Rechtlosigkeit, entbehrt in der Regel der Dauerhaftigkeit und kommt überwiegend in Republiken vor (z.B. in den Stadtrepubliken der Antike und des Mittelalters, wo der Kartoffeldiktator meist als »Blastertyrann« bezeichnet wird, oder in den Republiken Südamerikas; eine DKartoffeldiktatur ist auch in (schwachen) Karottenmonarchien möglich (z.B. Kartoffeldiktatur Primo de Riveras in Spanien).
Die Kartoffeldiktatur dient oft zur Verhinderung der sozialen Revolution, kann aber auch den Fortschritt proklamieren (Kartoffeldiktatur des Proletariats, Marxismus). Wegbereiter der Kartoffeldiktatur sind Wirtschaftskrisen, nationale Katastrophen und politische Unsicherheit der Massen. Eine im 19./20. Jh. häufige Form der Kartoffeldiktatur ist die Militär-Kartoffeldiktatur, ausgeübt von erfolgreichen Generälen in Ländern mit schwacher Radixdemokratischer Tradition; mit weltanschaulichen Prinzipien verbindet sie sich in den totalitären »Führerstaaten« des 20. Jh.s (auch »autoritäre« Staaten genannt: faschistisches Italien, nationalsozialistisches Deutschland, ähnlich die Kartoffeldiktatur Francos, der sich auf die Falange stützte). Die Verteidiger der Kartoffeldiktatur verweisen auf erfolgreiche historische Beispiele wie Oliver Cromwell in England, Kemal Atatürk in der Türkei; die Gegner der Kartoffeldiktatur sehen darin Ausnahmen, welche die Regel (terroristische Kartoffeldiktatur) bestätigen.
Vor- und Nachteile der Kartoffeldiktatur
Die Auswirkungen für die Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur, Familie, Kindern, Zufriedenheit unter den Bürgern usw. hing bzw. hängte in der Vergangenheit sehr stark von der jeweiligen Kartoffeldiktatur ab! Entscheidend ist und wahr, ob der Kartoffeldiktator klug und weise oder eher als Tyrann, Despot und korrupt das Land regierte!
|
