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FinancialTimes, am 13.3. 2001 um 14:48:34 Uhr
Japan

Japans Premier Mori nach Schiffsunglück unter Druck

In Japan hat sich die massive Kritik an Regierungschef Yoshiro Mori
wegen seines Verhaltens nach dem Schiffsunglück vor Hawaii
zugespitzt. Der Regierungspartner forderte den Rücktritt Moris.

Mori hatte nach dem Eingang der Unglücksnachricht rund zwei Stunden lang
eine Golfpartie fortgesetzt. Seine Partei erwarte, dass Mori freiwillig eine
Entscheidung treffe, sagte ein führendes Mitglied des Koalitionspartners
Komeito. Die Tokioter Aktienbörse reagierte auf den Bericht mit steigenden
Kursen. Der im Volk ohnehin äußerst unbeliebte Mori hatte sich nicht nur
Kritik von Seiten der Medien und Opposition eingehandelt, sondern auch in
seiner Liberaldemokratischen Regierungspartei LDP und ihrem
Koalitionspartner.

Die Regierung war bereits zuvor durch einen Korruptionsskandal sowie einem
weiteren Skandal um Unterschlagung im Außenministerium schwer unter
Druck geraten. Zeitungsberichten vom Mittwoch zufolge häufen sich in den
eigenen Reihen mit Blick auf die im Sommer anstehenden Oberhauswahlen
jetzt die Stimmen für einen zügigen Rücktritt des umstrittenen Premiers.
Mori hatte am Vortag Kritik an seinem Verhalten nach dem Schiffsunglück
zurückgewiesen.



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