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Karl schrieb am 19.5. 2001 um 20:32:55 Uhr über

instinktiv

Instinkthandlungen
sind angeborene Verhaltensweisen, die jedoch durch Umwelteinflüsse modifiziert werden können. Ablauf
einer Instinkthandlung:Ein physiologischer Mangelzustand (Motiv) führt dazu, daß ein Individuum Reize
sucht, die diesen Mangelzustand beseitigen (Appetenzverhalten). Hierbei kann es auf einen Schlüsselreiz
(bzw. Attrappe) treffen, der durch einen angeborenen auslösenden Mechanismus (AAM) eine nach einem
festen Schema ablaufende Endhalndlung auslöst.Die Endhandlung kann nicht unterbochen werden. Bei
Ablauf der Endhadlung ist der Handlungsantriebsabfall am größten. Dennoch kann nach der Endhandlung
die Instinkhandlung von vorne beginnen, wenn der physiologische Mangelzustand nicht behoben
wurde.Attrappen Sind künstliche Schlüsselreize. Die Endhandlung wird um so heftiger, je prägnanter
bestimmte Merkmale ausgeprägt sind (Kindchenschema).Attrappen Sind künstliche Schlüsselreize. Die
Endhandlung wird um so heftiger, je prägnanter bestimmte Merkmale ausgeprägt sind
(Kindchenschema). Übersprunghandlungen Wenn gleichzeitig zwei Motive bestehen, deren
Endhandlungen nicht vereinbar sind (z.B. Angriff - Flucht), wird die Spannung so groß, daß eine
Übersprunghandlung einsetzt, die keinem der ursprünglichen Motive entspricht. Der Mensch kratzt sich
am Kopf, wenn er unsicher ist. Diese Übersprunghandlung kann als ritualisierte Ausdrucksbewegung
verstanden werden. Leerlaufhandlung Bei einer Leerlaufhandlung ist ein Motiv so stark, daß auch ohne
adäquaten Schlüsselreiz die dem Motiv entsprechende (Leerlauf)Handlung gezeigt wird, z.B.: Ein Hund
reißt in Folge eines unbefriedigten Jagdtriebes den Pantoffel seines Herrchens. Prägung: (Festlegung von
auslösenden Objekten, z.B. Eltern) eine besondere Art des Lernens- erfolgt schnell - in einer kurzen
sensiblen Phase - wird nicht verlernt, Bedürfnishierarchie (nach MASLOW)1. Physiologische Motive
(s.o) 2. Sicherheit (körperliche Unversehrtheit) 3. Zuwendung 4. Anerkennung 5. Selbstverwirklichung
Instinkte können als hierarchisch organisierte Organisationsprogramme definiert werden, in denen
Lebewesen unter bestimmten Stimmmungen, seien sie nun durch äußere Reize, innere Ablaufsprozesse
oder zeitliche Periodiken ausgelöst, in organisierte Muster von Verhalten eintreten, die bestimmten
Funktionen dienen. Manche dieser Stimmungen sind vereinbar, manche sind es nicht. Das faktische
Verhalten motorischer oder sonstiger Art wird häufig in unterschiedlichen Programmen benutzt, so daß
man von einem Verhaltenssegment nicht notwendigerweise auf das steuernde Organisationsprogrammes
schließen kann. Ein Instinkt besitzt als verhaltensregulierendes System drei Komponenten: eine
detektorgefilterte Umwelt (=AM, Schlüsselreize, Sensorium, Reizfilter), einen spontanen oder endogenen
Antrieb (= Stimmung, Triebe, spezifische Handlungsbereitschaft) und Erbkoordination (antriebs- oder
themaspezifisches, festverdrahtetes Innervationsprogramm der Motorik). Diejenigen Handlungsabläufe,
die mit einem im somatischen verankerten Belohnungssystem verbunden sind, wie die Inkorporation oder
die Sexualität sind nur beschränkt modifizierbar. Es kann zu einer Fülle von unterschiedlichen
Umweghandlungen kommen. Man kann Vogelnester, Haifischflossen oder Hamburger essen,
schlußendlich muß man aber etwas zu sich nehmen. Andere Handlungsabläufe wie zum Beispiel das
Aufzuchtverhalten haben keine körperlich umschriebene terminale Handlung. Unter einem angeborenen
auslösenden Mechanismus (AM/AAM) versteht man "die Gesamtheit alles Strukturen des Organismus,
die an der selektiven Auslösung einer Reaktion wesentlich beteiligt sind (unter Ausschluß motorischer
Instanzen)". Der Begriff ist seit seiner Einführung in die Ethologie umstritten und wird auch heute noch
diskutiert. Häufig wird auch von einem neuronalen Reizfilter oder Filtermechanismus geredet. Sie
sprechen auf bestimmte Schlüsselreize an. Unter Appetenzverhalten wird von der jeweiligen Stimmung
abhängiges Suchverhalten verstanden, das schließlich zum Auffinden eines Schlüsselreizes führen kann,
unter dessen Einfluß der AM in Gang gesetzt wird. Dieses Verhalten imponiert als sei es von
Zielvorstellungen geleitet.Der berühmte konditionierte Speichelreflex, den Pawlow auf sein Glockensignal
auslösen konnte, ist Teil des Appetenzverhaltens Nahrungsaufnahme und wird deshalb bedingte
Appetenz genannt. Hätte Pawlow mit freibeweglichen Tieren gearbeitet, hätte er gesehen, daß er in
Wirklichkeit das gesamte Appetenzverhalten zur Nahrungssuche und -aufnahme aktiviert hatte. Die Tiere
hätten dann neben der Speichelsekretion angefangen zu suchen, zu schnüffeln etc. Es ist auch deutlich
zu machen, daß solchermaßen konditionierte Reize wie die Glocke nur im Zusammenhang mit der
entsprechenden Stimmung, also in diesem Falle dem Hunger als übergeordnetem Organisationszentrum,
wirksam wird. Befindet sich das Tier bereits in einer ausgeprägt differenten Stimmung wie z. B.
Aggression, wird der Glockenton nur sehr beschränkt wirksam werden. Die Endhandlungen (=
Konsummation) sind artspezifische formkonstante Bewegungsgestalten, die man bei verwandten Tieren
wiederfindet. Nach Lorenz sind solche erbkoordinierten Bewegungsabläufe in der Phylogenese sogar
konservativer als die Morphologie der Organe (Lorenz 1987). Die funktionellen Zentren sind hypothetische
Konstrukte deren Annahme notwendig ist, um das Geschehen angemessen abzubilden. Zentren auf
gleicher Funktionsebene hemmen sich gegenseitig. Die Zentren werden durch die Veränderung innerer
Schwellenwerte (Triebreize Freuds) und durch die Schlüsselreize und AMs aktiviert. Über die Aktivierung
der Appetenz auf den verschiedenen Ebenen wird das Tier zu der Endhandlung hingeführt. Die zwei
Pasen einer Instinkthandlung können also als Appetenzverhalten und als darauf folgende Konsummation
beschrieben werden. Die Suchphase (Appetenz) zeigt eine situationsangepaßte Variabilität und
verwendet soweit verfügbar Lernerfahrungen oder Einsicht. Die Endhandlung, meist eine Erbkoordination
ist von »banaler Stereotypie« . Die Konsummation kann als treibverzehrend oder kathartisch beschrieben
werden und entspricht dem psychoanalytischen Konzept der Abfuhr von Libido. Schlüsselreize (Signal-
oder Kennreize) sind eben solche Reize, die den AM auslösen. Wobei solche AM auch eine
Lerngeschichte besitzen und und der Terminus AAM angeborene Anteil überbetont. Schlüsselreize
können auch in Koevolution zwischen Empfänger und Sender entwickelte Zeichen und ihr Code sein. Man
spricht dann von Auslösern. Der Begriff betont die innerartliche Entwicklung von
Sender-Empfängersystemen, der Bedarf an Informationen ist wechselseitig, beide Seiten werden auf gute
Verständigung ausgelesen (vs. Räuber-Beute-System). Auslöser sind also Bestandteile eines
wechselseitigen Kommunikationssystems. Die Gesamtheit der Verhaltensweisen mit Mitteilungsfunktion
wird Ausdrucksbewegungen genannt.


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