Der Inhaber hat ein kleines Geschäft mit nur wenigen Angestellten: einen Laden, ein Büro, eine Gastwirtschaft oder ähnliches. Er läuft mit 3000 upm im Standgas, ist meist sehr eilig und aufgeregt, manchmal aber muß auch er »mal zur Ruhe kommen«. Dann wird er leutseelig und - in Kleingeldmaßstäben - großzügig. Er gibt mal einen aus, damit man seinem Lamento über das Finanzamt, die Bank und die Gewerbeaufsicht andachtsvoll lauscht. Gelegentlich ist der Inhaber auch in sehr aufgeräumter Stimmung und macht einen drauf, weil: er kann es ja absetzen und braucht eine Quittung. Aber ansonsten hat der Inhaber keine Zeit, erst recht nicht für seine Gesundheit oder seine Familie, trinkt sehr viel Kaffee und schafft es einfach nicht, mit dem rauchen aufzuhören. Eigentlich hat der Inhaber das alles satt und kündigt des öfteren an, »hinzuschmeissen«. Das hat sich aber erledigt, wenn der Inhaber in seinen Geschäftswagen steigt, der immer 1 Nummer größer ist, als sein Geschäft und alle paar Wochen hat er einen Termin beim ADAC-Vertragsanwalt wegen Knöllchen, roten Lichtern und 83,7 km/h in der Tempo-30-Zone. Manchmal laufen auch komische Sachen ab bei dem Inhaber. Seltsame Leute kommen mit rostigen Transportern, laden Kisten ein oder aus, manchmal auch nur unauffällige Plastiktüten und fette Bündel Bargeld wechseln den Besitzer. Auch der Inhaber muß halt sehen, wo er bleibt. Wenn es gut gegangen ist, gönnt er sich einen aus der Flasche Hennessy in seinem Schreibtisch, wenn es schlecht gegangen ist, säuft er sie halb aus. Eigentlich hat er nur zwei Freunde in seinem Leben: seinen Steuerberater und seine Flasche Hennessy.