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Melanie schrieb am 19.4. 2020 um 13:15:16 Uhr über

Hinternvoll

Im übrigen bin ich tatsächlich »pro Povoll« in der Erziehung was sicherlich daran liegt das ich zwei jüngere Schwestern habe deren Verhalten ich aus Sicht der »großen« bzw. aus Erwachsenensicht beurteile und oft genug einen Spiegel vorgehalten bekomme.

So zu meinen Eltern.
Verhauen haben mich beide und das fast zu gleichen Teilen. Dies lag daran das meine Mutter gerne den (gefürchteten) Satz benutzte. Warte nur bis dein Papa nachhause kommt. Zudem galt die Regel das wenn mein Vater etwas verboten hat und wir das dann trotzdem machten er auch für die Strafe zuständig war. Ebenso kümmerte er sich um alles was mit der Schule zu tun hatte ach und wenn ich alzu frech zu Mutti war dann gabs auch schon gerne zweimal den Popo voll.

Was ich übrigens gut fand war etwas das meine Mutter eingeführt hat als ich 10 Jahre alt war. Ab diesem alter mußte ich nach der Strafe und nachdem sich die Gemüter (und meine Pobäckchen *lacht*) abgekühlt hatten aufschreiben warum ich meiner Meinung nach die Strafe bekommen habe und anschließend wurde dann nochmal darüber geredet. Das hat schon sehr zum Nachdenken meinerseits geführt.

Ein (bischen fieser aber effektiver) Trick meiner Mama. Mit 12 kamm ich eines Nachmittags nach Hause und fand meine Mutter im Wohnzimmer neben dem Tisch sitzend vor, auf dem lag deutlich sichtbar »DIE« Bürste. Ich habe mich ganz furchtbar erschrocken und ich überlegte fieberhaft was den Los sei, ich war mir keiner Schuld bewußt. Wir beide schauten uns einige Sekunden lang an die mir wie Stunden vorkammen bis ich sie fragte was den Los sei. Mama meinte nur, »was meinst du den was los sei?«. Ich wurde immer nervöser und konnte auch den Blick nicht von der Bürste lassen. Nur mir viel rein gar nichts ein was ich »verbrochen« haben könnte. Ich sagte also »ich weiß nicht, wirklich ich habe nichts gemacht, ehrlich« worauf Mama fragte ob ich den sicher währe. Dazu muß ich euch noch sagen das Lügen um einer Strafe zu entgehen immer für richtig Ärger sorgte (und vom Papa bekommst du auch noch) also war ich ganz kribbelig, mir viel aber beim besten Willen nichts ein und das sagte ich auch und zwar den Tränen nah. Ich war ziehmlich erstaunt als Mam dann nur meinte »nah dann ist es ja gut«, aufstand, mir ein Kussie gab und dann ganz normal nach meinem Tag fragte während sie die Bürste weglegte.
Ich fand Jahre später heraus das dies »nur« ein Trick war als meine (mittlere) Schwester das selbe Erlebniss hatte. Allerdings mit schmerzhaften Folgen.


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