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wuming schrieb am 24.3. 2003 um 03:13:24 Uhr über

Hegemonie

In den folgenden Tagen erscheinen Zeitungsberichte, die voller Empörung her den Schaden berichten, der dem Ort wie auch der Partei durch die jugendlichen Störer zugefügt wurde. Die abgedruckten Fotos dok montieren den Gesichts sdruck des Herrn Minister anschaulich, und die Bildunterschrzj'ten k'onnen ei . ne gewi . sse Schadenfreude über die ganze Misere nicht verhehlen. Die Frau B ndestagsabgcordnete der CDU beschwert sich bei dem Herrn Bundestagskandidaten der SPD, daß dieses uns rdige Verhalten derj sos (denn wer soll es sonst gewesen sein?) keine demokratische Art sei, Wahlkampf'zu machen.
Und einige linke Genossinnen, die nicht d bei w ren, eschweren sich bei ei paar Le ten, die sie hinter der Sache vermuten: Ihr habt nicht argumentiert, ihr habt e ch nicht inhaltlich auseinandergesetzt. Ihr habt es vers umt, die Regierungspolitik zu kritisieren. Ihr w rt einfach destruktiv nd ußcrdem völlig unpolitisch. Und einige andere linke Genossinnen, die da ei waren, linden das Ganze großartig.

AS ISI' IIASSII@R'I'?

Wird ein einfaches Kommunikationsmode[[ (o Warum hört mir keiner zu?) zugrundegetegt, dann ist eine politische Informationsveransta[tung dann gelungen, wenn ein Politiker oder Experte seine Ansichten bzw. Programme dar(egen und der Bürger sein Informationsbedüfnis stillen konnte. Gemäß dieser Sichtweise ist der Diatog mit dem Bür-


gen und verbindlichen herrschenden Ideologie als Ideologie der Herrschenden' zu suchen. Denn die bürgerliche Klasse geht ständig Bündnisse mit anderen Klassen und Gruppen ein. So sind in die herrschende kapitalistische Ordnung Elemente zahlreicher anderer Ideologien integriert. Der so entstehende Konsens verbindet Herrschende und Beherrschte auf der Ebene von Ideen und Vorstellungen. Er ist nicht widerspruchsfrei, sondern vereint heterogene, ungleichzeitige Elemente und läßt auch Konflikte zu. Die Art, in der solche Konflikte Inatürlicherweise' ausgetragen werden, ist jedoch von bürgerlichen Vorgaben über die Form gesellschaftlicher Beziehungen bestimmt. In der Fähigkeit, auch soziale und kulturelle Widersprüche in die bürgerliche Gesellschaftsordnung einzubinden, manifestiert sich das, was Gramsci die Hegemonie der herrschenden Klasse nennt.
Hegemonie stellt sich nicht nur auf der verbal-diskursiverl Ebene her, sondern auch dadurch, wie (bürgerliche) gesellschaftliche Normen das alltägliche Leben der Menschen bestimmen: Sie entsteht durch die Durchsetzung und Praktizierung von Regeln und Verkehrsformen, Symbolen und Kommunikationsweisen; sie entsteht auf der Ebene der Kulturellen Grammatik. Kulturelle Formen sind damit wesentliche Elemente der Reproduktion der herrschenden gesellschaftlichen Verhältnisse, sie sind für deren Bestand mindestens ebensowichtig wie die Institutionen des staatlichen Herrschaftsapparates.
ger' erfolgreich, wenn die Informationsvermittlung gegtückt ist, wenn die Erwartung auf lnfor Ablauf der Veranstaltung übereinstimmt. Aber wenn wir die beiden Versionen des,Theaterstücks' sich, daß sie sich vom B(ickwinket der Informationsvermittlung her nicht wesentlich unterscheiden. konnte der Herr Minister seine Informationen mitteilen, auch wenn in der,überarbeiteten'Version Geräusche, das Rauschen' wesentlich stärker waren. Dennoch unterscheiden sich die beiden Ve und in einer wohl für alte Beteiligten spürbaren Weise. Um zu verstehen, worin dieser Unterschi eine erweiterte Vorstellung von Kommunikation herangezogen werden, die nicht nur auf Inform sondern die gesamte Kommunikationssituation ins Auge faßt.
Die Kommunikationssituation einer öffentlichen Veranstaltung läßt sich besser verstehen, wenn d Grammatik einbezogen wird, die die Choreographie der Veranstaltung und die Rollen der Beteiligte Sinn einer rituatisierten Veranstaltung ist nicht vorwiegend im gesprochenen Wort und den ausge menten zu suchen, sondern hauptsächlich, wer wann das Wort ergreifen darf, wer das Recht hat, gehört zu werden. Die Kulturelle Grammatik regelt dies nicht in erster Linie über offen ausgeübten über die Festlegung von Sitzordnungen, Raumauftei[ungen und Abläufen, also durch die lnsienieru des Raumes, der Körper und des Sprechens. Insofern ist eine Wahtveranstattung (ähnlich etwa ein


eiche Wenn von Kultureller Grammatik die Rede ist, dann umfaßt der Begriff KU

iltur? mehr als derl bürgerlichen Kanon von Bildender Kunst, Musik und Literatu einschließlich des darauf beruhenden Kunstbetriebs, und auch mehr als d
Erweiterung um Formen von Subkultur. Die Vorstellung, Kultur finde in abgegrenzten gesellschaftlichen Segmenten statt, ist (bürgerliche) Ideologie, in weiterem Sinne um Kultur alle menschlichen Ausdrucksformen, Bedeutungszuschreibungen, Handlungen Produkte des Alltags. In dieser Definitiorl beschreibt der Begriff eine bestimmte Sicht die Art und Weise, wie Menschen die Setzungen, Anforderungen und Möglichkeiten innerhalb des gesellschaftlichen Rahmens umsetzen, nutzen und interpretieren. Sie tu nicht als beliebige, vereinzelte Individuen, sondern ihr Verhältnis zu gesellschaftliche Gegebenheiten ist außer von ihrem Selbstbild auch von den Anforderungen geprägt, Gesellschaft stellt.
Wenn Kultur die gesamte Gesellschaft durchdringt, können Kultur und Pol nicht als getrennte Bereiche gesehen werden. Eine Veränderung kultureller Formen h auch politische Implikationen. Andererseits artikuliert sich jedes politische Handeln i turellen Formen. Politik ist daher mehr als nur die »Kunst der Staatsverwaltung«: Sie fi überall dort statt, wo über Reproduktion und Stabilisierung von Herrschaftsverhältnis


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