Die Hypocausis wird zugleich zur Erwärmung des Badewassers benutzt, und zwar schreibt Vitruv vor, dass dort drei grosse Kupferkessel aufgestellt sein sollen, für heisses, lauwarmes und kaltes Wasser, derart, dass der erste aus dem zweiten und dieser aus dem dritten je nach Verbrauch wieder gefüllt wurde. Die Plätze dieser grossen cylinderförmigen Kessel sind in Pompeii, in den Stabianer und Forumsthermen, deutlich zu erkennen: der für das heisse Wasser stand über der Feuerstelle, möglichst nahe dem alveus, der für das lauwarme daneben über einem mit derselben in Verbindung stehenden Hohlraum, der für das kalte in den Stabianer Thermen auf Mauerwerk, in den Forumsthermen auf einem Hohlraum, der nicht mit der Feuerstelle, sondern mit dem Hohlraum der suspensura communiciert. Erhalten ist ein solcher Kessel mit Röhrenleitung nur in dem kleinen Bade einer kürzlich in Boscoreale bei Pompeii ausgegrabenen Villa rustica. Doch ist die Einrichtung hier eine einfachere. Ausser dem über der Hypocausis stehenden cylinderförmigen Bleikessel für heisses Wasser ist nur noch ein viereckiger Behälter für kaltes Wasser vorhanden. Durch Öffnen und Schliessen von Hähnen konnte jener aus diesem gespeist und heisses oder kaltes Wasser sowohl in den Alveus, als in das Labrum geleitet und durch Mischung die gewünschte Temperatur hergestellt werden, Mau Röm. Mitt. IX 1894, 353ff. Rostovtseff Journ. des (russ.) Minist. f. Volksaufkl., Jan./Febr. 1894.
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