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wuming schrieb am 28.4. 2003 um 19:06:49 Uhr über

Massenproduktion

[sfv-rundmail] 26.04.03 Warum 80 Ct/kWh?

Sehr geehrte Solarfreunde, auf unsere Rundmails "Noch tausend Jahre bis zur
Energiewende» und «Offener Brief an einen Installateur" sind hier einige
Antwortmails eingegangen, die uns angeregt haben, unsere Argumentation noch
zu verfeinern. Das Ergebnis können Sie nachfolgend lesen:


Titel: Warum 80 Ct/kWh?

Untertitel: Die Abhängigkeit des marktüblichen Installationspreises von der
jeweiligen Marktlage


Die Mütter heranwachsender Jungen wissen ein Lied davon zu singen: In der
Wachstumsphase fressen ihnen die wilden Burschen fast die Haare vom Kopf. Je
schneller das Wachstum, desto größer sind die Mengen, die morgens, mittags
und abends verputzt werden - und irgendwie erscheint das ja auch ganz
logisch. Von Nichts kommt Nichts. Aber dass diese Erkenntnis auch für den
Photovoltaik-Markt gelten soll, dass ein schneller wachsender
Photovoltaik-Markt höhere Einspeisevergütungen verlangt, klingt doch ein
wenig simpel.

Aber schaun wir mal...

In der Solarszene gibt es dramatische Meinungsunterschiede über die
Beurteilung des Photovoltaikmarktes und über die erforderlichen
Wachstumsanreize. Während die Fachverbände und viele Solarinitiativen stolz
auf das Erreichte zurückblicken, warnt der Solarenergie-Förderverein (SFV)
mit einem Seitenblick auf die Erfolge der Windenergie vor einem Absinken der
Photovoltaik in die energiepolitische Bedeutungslosigkeit.

Solche Bewertungsunterschiede führen zwangsläufig zu unterschiedlichen
Forderungen zur Ausgestaltung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG).
Wer mit der bisherigen Entwicklung einigermaßen zufrieden ist, legt den
Schwerpunkt seiner Forderungen auf die Absicherung des Erreichten. Es wird
ihm im wesentlichen genügen, wenn der zukünftige Wegfall des 100.000 Dächer
Solarstromprogramms durch eine Anhebung der Einspeisevergütung auf 65 Ct/kWh
ausgeglichen wird. Die vom Solarenergie-Förderverein geforderte Anhebung auf
80 Ct/kWh für alle PV-Anlagen hingegen empfindet er als politisch
gefährlich, weil sie den Eindruck der Unersättlichkeit erwecken und die
Akzeptanz der PV-Förderung insgesamt erschüttern könne.

Der Solarenergie-Förderverein sieht dies anders:


Zwischenüberschrift: Eine Grundsatzfrage

Die Grundsatzfrage, um die es geht, lautet nämlich nicht, welche Höhe die
Einspeisevergütung haben müsse, sondern sie lautet, warum der deutsche
Stromverbraucher überhaupt noch Gelder zur Markteinführung der Photovoltaik
bereitstellen soll! Die Stromwirtschaft lässt keine Gelegenheit aus, die
Notwendigkeit einer Photovoltaik-Förderung in Frage zu stellen - übrigens
unabhängig davon, welche Vergütung gezahlt wird. Auch als es nur 17 Pf/kWh
gab, hat sie gegen die Photovoltaik polemisiert und die Umlage der
Einspeisevergütung auf den Strompreis angeprangert.

Den Angriffen der Stromwirtschaft können wir also nicht dadurch entgehen,
dass wir unsere Forderungen klein machen, sondern nur dadurch, dass wir sie
besser begründen.


Wir müssen uns mit folgender Negativ-Propaganda auseinandersetzen:

Die PV ist zwar billiger geworden, gehört aber auch nach 13 Jahren
staatlicher Förderung zu den teuersten Techniken der Stromerzeugung aus
Erneuerbaren Energien überhaupt. Solarstrom ist zehnmal so teuer wie Windstrom.

Die Leistung der neu installierten PV-Anlagen ist - abgesehen von einem
Einbruch im Jahr 2002 - von Jahr zu Jahr gestiegen aber die PV deckt zur
Zeit trotzdem noch nicht einmal 0,1% der deutschen Stromversorgung.

Zwar gibt es bundesweit mehrere tausend Solarinstallationsbetriebe, die
teilweise ein gutes Auskommen haben, doch das genügt nicht als
Rechtfertigung für das Erneuerbare-Energien-Gesetz. Dieses ist ja nicht als
Sozialmaßnahme zur Unterstützung der PV-Installateure gedacht.

Wenn weiterhin in jedem Jahr so viel installiert wird, wie im letzten Jahr,
wird die PV auch in 50 Jahren nur etwa 2% der deutschen Stromversorgung
ausmachen.


Mit einer solchen Negativ-Bilanz lässt sich eine Fortsetzung der
Photovoltaik-Förderung zu Lasten der Stromkunden tatsächlich nicht
rechtfertigen. Eine weitere Förderung der Photovoltaik über eine
»Zwangsumlage« auf den Strompreis (so der VDEW) erscheint vor diesem
Hintergrund als energiepolitisch sinnlos.



Gegen diese Überlegungen stellen wir unsere Sicht der Dinge:

Der Stolz der Solarinitiativen auf das bisher Erreichte ist berechtigt.
Trotz völlig unzureichender wirtschaftlicher Voraussetzungen und trotz
erheblicher Widerstände und Schikanen der übermächtigen Stromwirtschaft ist
es einer kleinen Gruppe hochmotivierter Idealisten gelungen, sich mit einer
großen Zahl vorzeigbarer gut funktionierender PV-Anlagen einen Platz im
Bewusstsein der Bevölkerung und in der politischen Wahrnehmung zu erkämpfen.
Der Einstieg in eine sich selbst tragende Massenproduktion ist allerdings
noch nicht gelungen; dies liegt aber nicht daran, dass er nicht möglich
wäre, sondern daran, dass die Förderpolitik sich nicht an ihre selbst
erarbeiteten Grundsätze gehalten hat:

Im Anhang B zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) §§ 4 bis 8 ist
ausdrücklich die Rede von einer "marktüblichen Verzinsung des eingesetzten
Kapitals".
Bei Festlegung der PV-Vergütung hat der Gesetzgeber diesen Grundsatz dann
aber bedauerlicherweise ignoriert und damit die Mobilisierung der
Brieftaschen-gesteuerten Normalbürger versäumt.

Der erste und einzige Ansatz für einen Einstieg in die Massenproduktion
entstand fast zufällig im April 2000. Er wurde jedoch durch den
Bundeswirtschaftsminister rasch im Keim erstickt.

Damals wurde nach Einführung der 99 Pf/kWh-Mindestvergütung das parallel
laufende 100.000-Dächerprogramm erheblich verschlechtert mit dem
wirtschaftlich unsinnigen Argument, man müsse eine »Überhitzung des Marktes«
verhindern. Dabei stellt der Ausdruck »Überhitzung des Marktes« nur eine
übelwollende (oder uninformierte) Bezeichnung für das dar, was wir so
dringend brauchen, nämlich einen nachhaltigen Wachstumssog, der dann zu
einem dauerhaften »Solar-Boom« führt.

Gleichgültig wie man es bezeichnet: Nur wenn die Menschen dauerhaft mehr
PV-Anlagen kaufen wollen als produziert werden, gibt es einen dauerhaften
Anreiz zur dauerhaften Ausweitung der Produktion.

Doch damals wurde der zögerlich einsetzende Solar-Boom abrupt beendet.
Seitdem dümpelt der PV-Markt auf niedrigem Niveau dahin - begleitet zwar von
den obligatorischen Erfolgsmeldungen der Solar-Fachverbände, die jeden
Wiederaufstieg aus einem Auftragseinbruch als großen Erfolg feiern, deren
verkaufspsychologisch motivierte Begeisterung die erhoffte Kundschaft aber
dennoch nicht herbeizaubern konnte, und deren Überbewertung der bisherigen
Erfolge die sachliche Argumentation für eine Anhebung der Einspeisevergütung
erschwert.

Wir beim Solarenergie-Förderverein jedenfalls messen die bisherige
Entwicklung an dem, was möglich und notwendig wäre, und stellen demgemäß
weitreichendere Forderungen:

Die PV hat das größte Potenzial aller Techniken zur Stromerzeugung aus
Erneuerbaren Energien im Binnenland. In Deutschland könnten weit über 30%
der Stromproduktion aus PV-Anlagen kommen. Die PV besitzt das größte
Preissenkungspotential aller Erneuerbaren Energien. PV-Strom wird nach einer
erfolgreichen Markteinführung billiger angeboten werden können als jeder
andere Strom aus Erneuerbaren Energien.
Voraussetzung für dieses Ergebnis ist allerdings das Erreichen der
Massenproduktion - ist der entschlossene politische Wille zum Erfolg.

Kampfsportler imponieren ihren Zuschauern gelegentlich damit, dass sie mit
einem entschlossenen Handkantenschlag einen Ziegelstein spalten, der auf
zwei Stützen liegt. Mental bereiten sie sich auf den zu führenden Schlag
vor, indem sie sich die zukünftige Position ihrer Hand nach Durchschlagen
des Steins weit unterhalb des Steins vorstellen. Sie haben dieses Ziel fest
im Blick und erlauben sich keinen Zweifel. Sie berichten aber auch von der
Gefährlichkeit halbherzig durchgeführter Versuche. Wer mit einem zögerlich
angesetzten Handkantenschlag versucht, den Ziegelstein zu zerbrechen, der
bricht sich eher die Handknochen.
Das Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, das eigentliche Ziel seines Handelns
im Auge zu haben. Lassen Sie uns deshalb über unser Ziel sprechen und wie es
zu erreichen ist:

Unser Ziel ist ein Anteil der PV im zukünftigen Strommarkt von über 30%.
Dazu müssen PV-Module mit einer Gesamtleistung von etwa 300.000 MW montiert
werden. Zur Zeit werden jährlich aber unter 100 MW montiert. Wenn wir im
jetzigen Tempo weitermachen, brauchen wir noch weit über tausend Jahre.
Deshalb muss die jährliche Neuinstallation von PV-Anlagen nachhaltig - nicht
nur gelegentlich - erhöht werden. Die PV-Technik braucht STÄNDIGES Wachstum.
Auch jetzt haben wir Wachstum, denn jedes Jahr kommen zu den bereits
bestehenden Anlagen neue Anlagen hinzu, doch das ist hier nicht gemeint.
Gemeint ist, dass in jedem folgenden Jahr mehr PV-Anlagen installiert werden
als im vergangenen.

Das im April 03 veröffentlichte Gutachten "Welt im Wandel - Energiewende zur
Nachhaltigkeit" des wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung 'Globale
Umweltveränderungen' fordert trotz seiner sonst kühlen Zurückhaltung
"mindestens 30% Wachstum pro Jahr, welches in einer Dekade zu einer
Verzehnfachung führt".

Der Mobilfunkmarkt hat uns demonstriert, dass nach einer ersten Anlaufphase
bis zum Stadium der annähernden Sättigung deutlich höhere Wachstumsraten
möglich sind. Beim Mobilfunk ging es nur um persönlichen Nutzen - bei der
Photovoltaik dagegen geht es um das Gemeinwohl. Wir halten deshalb ein
ähnliches Wachstum für gerechtfertigt und stellen uns eine jährliche Zunahme
der neu installierten PV-Leistung um 50% vor, die in 20 Jahren zum
erwünschten Ziel führen würde.

Gleichgültig aber, ob 30% oder 50% Wachstum - auf jeden Fall darf es so
nicht weitergehen wie bisher.



Zwischenüberschrift: Die Abhängigkeit des marktüblichen Installationspreises
von der jeweiligen Marktlage - und welche Höhe hat die KV?

Und wie erreichen wir das gewünschte Wachstum?

Eigentlich wird es von niemandem bestritten: Das Wachstumstempo hängt von
der Höhe der Einspeisevergütung ab. Diese muss einen wirtschaftlichen Anreiz
bieten entsprechend dem im EEG festgeschriebenen Grundsatz einer
»marktüblichen Verzinsung des eingesetzten Kapitals«. Wir sprechen von
kostendeckender Vergütung (KV).

Wichtiger Eingangswert für eine Renditeberechnung zur Ermittlung der KV ist
der marktübliche Installationspreis einer PV-Anlage. Der marktübliche
Installationspreis aber ist keine unveränderliche Größe, sondern er hängt
vom wirtschaftlichen Umfeld ab. Dies ist nicht schwer zu verstehen. Stellen
wir uns einmal ein und denselben Installateur in drei unterschiedlichen
Marktsituationen (Auftragseinbruch, ausreichende Nachfrage, rasch
expandierender Markt) vor:

Marktsituation 1 - Auftragseinbruch

Ernste Probleme gibt es immer dann, wenn die Einnahmen eines
Geschäftsbetriebes nicht einmal mehr die Fixkosten decken, denn diese lassen
sich - wie das Wort schon andeutet - nicht oder nur wenig verringern. Das
Gehalt für die Mitarbeiter und für die eigene Tätigkeit, Miete für das Büro,
Steuern und Versicherung für das Geschäftsfahrzeug fallen weiterhin an. Der
Installateur, der in einer schlechten Auftragslage verzweifelt nach neuen
Aufträgen sucht, verkauft im Notfall aus Liquiditätsgründen seine PV-Anlagen
sogar unter dem Einkaufspreis. Der marktübliche Installationspreis kann
somit in schlechten Zeiten zeitweilig unter den Herstellungskosten liegen.
Verständlicherweise gibt kein Installateur zu, dass er »Selbstausbeutung«
betreibt. Sein Renommee könnte darunter leiden. So lange ihm das Wasser nur
bis zum Hals steht, zeigt jeder Geschäftsmann ein optimistisches Gesicht.
Die Tatsache, dass seit zwei Jahren viele - auch lang erfahrene -
Solarinstallateure Insolvenz anmelden mussten, lässt uns annehmen, dass die
Installationspreise bei einigen Installateuren nicht einmal die Kosten decken.

Marktsituation 2 - Ausreichende Nachfrage

Bei einer ausreichenden Auftragslage werden im Vergleich zu Marktsituation 1
das Personal, das Büro, das Firmenfahrzeug besser genutzt. Die
Stillstandzeiten entfallen. Der selbe Installateur erzielt eine
Gewinnspanne, die es ihm erlaubt, seine Werkstatt-Ausrüstung auf dem
neuesten Stand der Technik zu halten und die erforderlichen Rücklagen für
eventuelle Reklamationsfälle zu bilden. Der Verkaufspreis für eine technisch
gleiche PV-Anlage kann deshalb unter Umständen sogar geringer sein als in
Situation 1.

Marktsituation 3 - ständig wachsende Nachfrage

Der selbe Installateur würde bei boomender Nachfrage für die gleiche
PV-Anlage einen erheblich höheren Installationspreis verlangen und erhalten
als in Marktsituation 1 oder 2.


Mit Marktsituation 3 müssen wir uns genauer befassen, denn genau diese
wünschen wir uns - und genau zu dieser Marktsituation gibt es
Missverständnisse, die es auszuräumen gilt.

Es ist nicht unmoralisch, in einer Phase hoher Nachfrage einen höheren Preis
zu verlangen, sondern entspricht den Gesetzen des Marktes (Angebot und
Nachfrage regeln den Preis). Trotzdem bleibt - gerade in der Solarszene, die
sich weitgehend aus der idealistisch eingestellten Umweltbewegung
rekrutiert, ein übler Nachgeschmack. Die Behauptung, es könne sich jemand
eine goldene Nase verdienen - im Kreis der Neoliberalen eher ein Kompliment
- ist unter Solarfreunden immer noch ein schlimmer Vorwurf.

Eine genauere Analyse zeigt allerdings, dass in einer Phase wirtschaftlicher
Expansion die erzielbaren höheren Preise eine wichtige Funktion haben. Sie
werden gebraucht, um eine Verbesserung und Erweiterung der Infrastruktur in
der Herstellungskette vom Sand bis zur Solaranlage zu finanzieren. Etwas
konkreter sei dies am Beispiel eines Solarinstallationsbetriebes dargestellt:

Wenn jährlich 30%, 40% oder 50% mehr neue Solarleistung installiert werden
soll als im Vorjahr, muss (durchschnittlich gesehen) jede
Solarinstallationsfirma in jedem Jahr wieder(!) etwa um einen entsprechenden
Prozentsatz wachsen - zumindest aber ihren Output vergrößern. Dazu muss
nicht nur neues Personal eingestellt und ausgebildet werden, was Zeit und
Geld kostet. Es müssen auch die Arbeits- und Lagerräume erweitert werden,
der Fuhrpark vergrößert, die Zahl der Montage- und Prüfwerkzeuge, der
Lastenaufzüge, der Fang- und Sicherheitseinrichtungen für Dacharbeiten, der
Montagebekleidung usw. Alle diese Vergrößerungen der Infrastruktur, sind
nicht umsonst zu haben.

Eine einmalige Firmenvergrößerung dieser Art könnte man über einen Kredit
finanzieren, doch bei dem von uns gewünschten dauerhaften Wachstum müssen
solche Firmenvergrößerungen nicht nur einmal, sondern fast jedes Jahr erneut
durchgezogen werden.

Wir brauchen STÄNDIGES Wachstum - mindestens 30 Jahre lang! Dafür werden
flüssige Mittel benötigt. Diese Mittel sind letztlich nur durch einen
Preisaufschlag beim Verkauf von PV-Anlagen zu erlangen.

Was für den einzelnen Installateur gilt, lässt sich entsprechend auch auf
Händler und Produzenten anwenden. Jedes einzelnen Solarmodule wird teurer.
Und auch das wirkt sich auf den Endpreis der PV-Anlagen aus. Die jetzigen
Flautepreise für PV-Anlagen können in einer Phase der Expansion jedenfalls
nicht gehalten werden.

Zur Berechnung der KV für einen dauerhaft expandierenden Markt muss der
Marktpreis eingesetzt werden, der sich bei dem gewünschten Expansionstempo
ergeben würde. Diese KV kann dann für PV-Anlagen, die in den folgenden
Jahren ans Netz gehen, gleichmäßig abgesenkt werden, etwa um 5%.

Wichtig ist die richtige Reihenfolge: Erst Erhöhung, dann Absenkung (die
Erhöhung muss herzhaft erfolgen, wie das Ausholen bei einem Hammerschlag,
sonst bleibt der Erfolg aus).

Am Beginn muss eine Erhöhung der Einspeisevergütung auf kostendeckende
Vergütung stehen. (Das ist bisher noch nicht geschehen.)

Eine ERHÖHUNG der Einspeisevergütung auf
kostendeckende Vergütung ist die Voraussetzung
für wachsendes Interesse an PV-Anlagen, d.h.
für die Erhöhung der Nachfrage und für den Bau
von mehr PV-Anlagen.

Die Erhöhung der Nachfrage nach Solarmodulen und
Wechselrichtern ist die Voraussetzung für die der Solarmodul- und Wechselrichter-
Produktion zur Massenproduktion.

Die Ausweitung der Produktion zur Massenproduktion
ist die Voraussetzung für ein Sinken der
Herstellungskosten.

Das Sinken der Herstellungskosten ist die
Voraussetzung für ein Sinken der PV-Preise.

Aber noch sind wir nicht so weit. Erst brauchen wir kostendeckende Vergütung:

Aus dem bisher Gesagten ist deutlich geworden: Die Installationspreise
hängen von der Auftragslage ab. Umgekehrt hängt aber auch die Auftragslage
davon ab, welche Installationspreise geboten werden. Und dies hängt davon
ab, welche Einspeisevergütung die Betreiber erwarten dürfen.

Eine sogenannte »Überförderung« führt also nicht, wie es die Solargegner
gerne behaupten, zu »goldenen Nasen« bei den Anlagenbetreibern oder
Installateuren, sondern führt im wesentlichen zu mehr Wachstum.

Platt ausgedrückt:
Wachstum kostet Geld,
Stabilität ist billig
und (fast) umsonst ist der Ausverkauf einer Technik.

Nach dieser ausführlichen Erläuterung wird es vielleicht deutlicher, warum
es so unterschiedliche Bewertungen im Vergleich zwischen Solarfachverbänden
und Solarenergie-Förderverein gibt

Für einen Fachverband, der die Interessen der Solarinstallateure oder
-Produzenten vertritt, ist ein wichtiges Ziel erreicht, wenn seine
Mitglieder von ihrem Geschäft leben können und Aussicht auf ein bescheidenes
Wachstum haben. Im Gegensatz dazu steht die Sichtweise des
Solarenergie-Fördervereins, der erst dann zufrieden ist, wenn eine merkbare
Entlastung der Umwelt in Aussicht steht.

Die Tatsache, dass PV-Installateure von ihrem Geschäft leben können und gute
Anlagen bauen, hat keinerlei Beweiswert bezüglich der Angemessenheit der
Einspeisevergütung. Auch zu den Zeiten, in denen nur 17 Pf/kWh
Einspeisevergütung gezahlt wurden, gab es PV-Installateure, die von ihrem
Geschäft gelebt haben, sogar gut gelebt haben.

Entscheidend ist nicht, dass die PV-Installateure von ihrem Geschäft leben
können, sondern dass die Zahl und die Größe der Installationsbetriebe, die
vom PV-Geschäft leben, ständig zunimmt. Und dafür reichte bisher die
Einspeisevergütung nicht aus.

Fettdruck: Wir müssen uns von der Vorstellung trennen, dass man die
notwendige schnelle und nachhaltige Expansion des Solarmarktes mit den
Installationspreisen eines stagnierenden oder nur schleppend wachsenden
Marktes finanzieren kann.

Wir brauchen nicht nur eine angemessene Verzinsung des Eigenkapitals für den
Betreiber sondern auch für den Installateur und den Hersteller. Wir brauchen
gesunde Gewinnspannen in der gesamten Produktionskette vom Sand bis zur
Solaranlage.

Wir brauchen eine Kostendeckende Einspeisevergütung von 80 Ct/kWh für alle
PV-Anlagen.


Mit freundlichen Grüßen
Wolf von Fabeck

PS In eigener Sache:

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(Ermäßigter Beitrag 23,01 EUR auch bei Mitgliedschaft
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