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mcnep, am 22.6. 2006 um 08:29:30 Uhr
Kühlungsborn

Die Kinder wurden nicht gefragt, als die Busse der Flakschule ankamen. Sie wurden eingepackt, nach Kühlungsborn gefahren, in Hotels untergebracht. In der Nacht war wiederum Alarm. Der Keller war nicht nach DIN gebaut. Sie sah die Wände voll Wasserrohre, weckte mit Flüstern Klaus Niebuhr, schlich mit ihm und dem Kind Günter durch das Gedränge an eine Treppe, in der die Nacht zu sehen war. Jetzt wusste sie, daß sie Angst hatte. Am Morgen war Cresspahl in Arendsee (das nun Kühlungsborn hieß. Arendsee war »Aaronsee« gewesen in den Zeiten, als hier noch die Juden baden durften).
In dem Telegramm für Cresspahl hatte gestanden »Kinder leben«, als ob einem doch immerhin die Beine fehlen konnten.


Uwe Johnson, Jahrestage
S. 931/932


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