... hab ich 2: 1 ganzer und 2 halbe.
Diesen Kalauer bringe ich nun schon seit Jahren und es gibt immer noch Leute, die ihn nicht verstehen. Dass meine Familie aus 2 Vätern, 1 Mutter, 2 erwachsenen Kindern und 2 kleinen Kindern besteht, ist nicht so ungewöhnlich.
Trotzdem erwischte ich meinen kleinen (Halb-)Bruder letztens dabei, wie er meiner kleinen (gleichaltrigen) (Halb-)Schwester erklärte, der C. gehöre gar nicht richtig zur Familie, wir 'großen Kinder' würden ihn zwar als unseren Vater bezeichnen, aber in Wirklichkeit sei er nur ein Freund.
Mir blieb die Luft weg.
Das muss er wohl in der Schule gehört haben, von Mitschülern seiner ersten Klasse, die sich eine solche Familie nicht vorstellen konnten, wahrscheinlich, weil sie keine solche hatten.
Aber gibt ihm das das Recht, meine hochgeschätzte Herkunft zu verleugnen?
Nach ein paar Minuten fassungslosen Gegaffes griff ich ein, erzählte von der Zeit, als meine Eltern noch zusammen waren (an die ich mich gar nicht erinnern kann), von der Trennung im gemeinschaftlichen Einvernehmen, und von meinem Stiefvater, der an diesem Punkt das Zimmer betrat und den immer noch Ungläubigen überzeugte. Und ohne meinen Vater hätte meine Mutter meinen Stiefvater schließlich gar nicht kennengelernt. Ich habe also zwei Väter, die sich länger kennen als jeder von beiden meine Mutter kennt.
Eine ganz normale Familie.
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