Das Gegenteil eines Weltbürgers ist der Patridiot. Der Patridiot ist, wie man unschwer errät, das sprachliche Unikum eines Begriffshybrids. Er hat Angst, ein Weltbürger zu sein, weil ihm die Übersicht über die Welt letztlich nicht eigen ist. Er kennt sich in ihr nicht aus und fremdelt gegenüber der Welt. Er zieht sich daher ängstlich in eine für ihn überschaubare Geisteshöhle zurück und verharrt dort im Zustand des ängstlichen Kleingeistestums und lebt also dort, weil er nicht auf der Welt leben will, gewissermaßen sozusagen auf dem wenn auch nur geistigen Mond. Dort kann er sich relativ entfalten und versucht diesen seinen Zustand dadurch erträglicher zu gestalten, indem er sich Gleichgesinnte sucht oder mit ängstlichen Hetzreden gegen die ganzheitliche Weltsicht zu erzeugen trachtet in der praktischen, aber leider irrigen Ansicht, seine Haltung sei dann richtiger, wenn sie von mehreren Angsthasen geteilt wird. Eine fatale Dynamik, die man auch von anderen Beengten und Glaubensgemeinschaften kennt. Naturgemäß kommt der Patridiot bei dieser systematischen Gegenüberstellung zum Weltbürger nicht gerade gut weg, was dem Patridioten und jenen, die es noch werden wollen, wirklich zu denken geben sollte.
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