An dich:
Schon klar,du gehst,wahrscheinlich weit weg, denn die meisten gehen nach so einer Geschichte weit weg,und hinterlaesst meine Ruinen. Ich habe kein Heim mehr,weil mich jedes Stück darin an dich erinnert,jedes. Nie habe ich geglaubt,dass so etwas moeglich sein koennte,doch seit du dich davon gestohlen hast,weiss ich,dass es wahr ist. Auch wenn es fuer mich keine Wahrheit mehr gibt. Ich weiss,warum du gegangen bist: ein Schatten scheut das Licht. Du gehst fort und ich bleibe hier bei meiner Familie,meiner Schwester und meinen Freunden. Keiner von ihnen konnte mich vor dir bewahren. Warum sollten sie auch? Du warst - und bist es wohl immer noch - wunderbar. Ich liebe dich mit meinen Augen,meinen Ohren,meiner Zunge,meinen Händen. Meine Augen sehnen sich nach deinem Anblick,meine Ohren nach deiner Stimme,meine Zunge nach dem Geschmack deiner Haut,meine Hände nach deinem Koerper. Aber du hast mir die Sinne geraubt,der Saft schmeckt nicht mehr,das Brot schmeckt nicht mehr,ich hoere die Gefuehle in den Stimmen nicht mehr,ich spuere die Zeit nicht mehr. Natuerlich sagst du,du konntest nicht anders,weil ich da war,wo du warst. Nur,was mache ich jetzt,wo du nicht dort bist,wo ich bin?
Ich sitze dumpf und gefuehlstaub,blind und unsichtbar in dem,was von mir noch da ist: eine Ruine,die sich mit Hilfe der vergehenden Zeit in eine Baustelle verwandeln wird.
Nie.
In Liebe.
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