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In unserem Fünfparteienhaus wohnen derzeit drei alleinstehende Frauen. Gut, man kann immer und mit jedem in die Scheiße packen, aber so etwas wird mir bei Abschluss neuer Mietverträge nicht mehr passieren. Und zwar aus einem Grund, der anderswo als Fetisch hochgehalten wird, ich sage nur Großefrauenfüßeinhochhackigenschuhen. Ich habe schon auf meine Kosten auf den Treppenabsätzen Teppichboden anbringen lassen, aber dieser nervige Klickklack-Trampelstep wird davon nur unwesentlich gemildert - auf die Stufen selbst wollte ich keinen Belag, und die Frau möchte ich sehen, die bei aller Grazie und Anmut geräuschlos in Stöckelschuhen eine Treppe hinabsteigt, das ist vielleicht ergonomisch gar nicht möglich, ich will da niemanden eine Schuld zuweisen, die Schuhdesigner hätten ja in den letzten 500 Jahren auch mal die Erfordernisse modernen Mietlebens berücksichtigen können. Und dann die Sozialgeräusche, wozu in erster Linie der hörbare Ein- und Ablauf von Wasser und anderen Flüssigkeiten im Sanitärbereich zu zählen sind... Zum einen sind Frauen, ob aus Notwendigkeit oder zarterer Seelenbeschaffenheit, reinlichere Wesen als unsereins, der erhöhte Wasserverbrauch selbst soll hierbei keine Rolle spielen, auch wenn die Umlageverfahren in Häusern ohne verbrauchsabhängige Berechnung natürlich den Wasserprasserinnen in die Hände spielen. Aber auch das sanft niederfrequente Gluckern, das die Kammermusik des Sitzpinkelfaschismus ist, erfährt in weiblicher Umlagerung ohne Schwingestrich eine Renaissance, die den Charme Berliner Mietskasernen noch bis an den leise -leise!- dahinfließenden Vater Rhein tragen. Kurz: Jahrelang habe ich den Frauenüberhang unserer Gesellschaft mit Obdach versorgt, doch langsam ist es an der Zeit, dass sie dem Sex in der City Valet geben und fern von mir in ihre Einfamilienhäuser am Stadtrand ziehen, wo sie dann die HighHeels in den Schrank stellen und gegen Gesundheitsschuhe austauschen werden, ab der zweiten Schwangerschaft sind Besenreiser ja nicht mehr nur ein Saunaaccessoire.
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