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Gibts das heute noch? Heute macht man einen »Mädelsabend«.
Dazu gibt es zumeist folgende Zutaten:
- Keine Männer nicht. (Metaphysisch interessant, dass die _Abwesenheit_ des _Mannes_ hier etwas positives wird.)
- Was furchtbar Süsses oder Fettiges oder beides zu essen. Paradoxerweise werden sich die Mädels nachher alle schrecklich dafür schämen, soviel davon gegessen zu haben. Sie werden sich über sich selbst bei ihren Freundinnen und ggf. Freunden beschweren und Abbitte in Form von Sport, Diät usw. leisten. Wir wissen ja, jede Frau hat grundsätzlich immer zuviel Gewicht am Leib, egal wie sie aussieht.
- Einen Haufen von guten Freundinnen.
- Ein romantischer Film oder eine »romantische Komödie«, wobei dies zumeist auf eine Schnulze hinausläuft. (»Ach, wäre doch mein Freund auch so sensibel und verständnisvoll wie der Held in dieser Geschichte«, Mitfiebern mit der Heldin, die natürlich ihr Glück findet.)
- Alkohol in bestimmter Form. Süsser Wein, Prosecco (?) oder Schaumwein.
- Irgendwas zum Erzählen. Hier weiß ich aus Lebenserfahrung leider nicht, was da erzählt wird. Ich hoffe, dass nicht auch meine gräfliche Leistung im Bett Thema wird.
- Taschentücher... Es fließen die Tränen.
Alles im Allen macht der Mädelsabend auf uns Männer einen unheimlichen Eindruck, weil wir davon per Beschluss ausgeschlossen sind. Realistisch gesehen ist der Mädelsabend aber viel weniger schlimm als die abendlichen Treffen der Herren der Schöpfung in der Kneipe, wo Kellerinnen angebaggert werden, der Alkohol in rauen Mengen fließt und sogar mal die Fäuste fliegen. Mädelsabende hinzugegen sind schon als intime Veranstaltungen angelegt.
Wenn deine Freundin Mädelsabende macht, dann lass ihr das auf jeden Fall. Solche zu veranstalten ist meines Wissens typisch für eine bestimmte Form der Damenbekanntschaften, an denen man viel Freude haben kann.
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