Das Lisinopril macht mir Angst. Ein tripeptidanaloges Molekül das augenblicklich Naselaufen und bald darauf Halsweh macht mit Schluckbeschwerden. Solche Schluckbeschwerden, das sogar die Tablette eine sehr unangenehme zeitlang hinten im Rachen verblieb und dort ihre bittere Wirkung verströmte.

Ich habe einige Zehnertabletts davon unweit der Praxis meines ehemaligen Hausarztes gefunden, auf der Hauptstraße nahe dem Friedhof nahe dem Grab meines Vaters.

Mittlerweile komme ich mir selbst wie ein Lügner vor wenn ich die Sammlung all der in den letzten Jahren auf der Straße und in öffentlichen Abfalleimern gefundenen Medikamente auf dem Tisch vor mir aufhäufe. So zumindest las ich die Gedanken von Marcel, der die Schachteln dort liegen sah, fragte woher sie kämen und ich wahrheitsgemäß antwortete.

Er hatte betrunken angekündigt mich fünfmal besuchen zu wollen. Dann hat er es auf einen Pflichtbesuch reduziert. Eigentlich wollte es es ganz rückgängig machen. Er war seit mehr als zehn Jahren nicht mehr in meiner Wohnung.
Ich könne ihn ja besuchen. Das Mädchen sagt am Ende des Telefonats, ich melde mich bei Dir wenn ich Dich brauche. Ich lege dann ganz schnell auf, noch bevor ich etwas erwiedern könnte.