Bei uns gabs auch so eine mythische Figur, ein Army-Gör,[Komma] Raymond mit Namen, und wenn man Anfang der neunziger im Ortszentrum die Railslides geübt hat, und der Typ dann mit seinen Spezis nebst dem damals hippem price-tag an der Baseballkappe aufgetaucht ist, dann hat man sich besser verkrümelt, bzw. wenn man nicht schnell genug war, so behindert es klingt, angesichts aller krasser Demütigungen von seiner und der Seite seiner Spezis einfach stur zu Boden geschaut, so von wegen »okay Raymond, ich will kein Trouble hier, ist alles okay so hier, ne!« ich meine der Mann war, obgleich erst vierzehn zu dem Zeitpunkt oder so, einfach der Hammer, Leute die jetzt mittlerweile total verkorkste Lebensläufe mit Gefängnis und Körperverletzung vorweisen können, hat der einfach so Kung-Fu-mäßig auseinandergenommen, der einzige von dem er anscheinend je aufs Maul bekommen hat war, ironischerweise, ein Brandenburger Republiksflüchtling mit dem Namen Frank Lucke, den man heute noch auf Heimaturluab ab und zu mit seinem fahrbahren Untersatz (=Skateboard) zwischen den Zehngeschossern umherschlingern sieht, obwohl er jetzt eigentlich auch schon 27 sein müsste, und nie besonders, hm,, im skaten gut war.
Aber dieser Raymond, krass, wirklich krass, meine erste Transatlantische Begegnung hier, seit damals weiß ich: mit den Amis am besten nicht ficken, geht bös aus. Gottlob ist seine Familie so um 1993 nach Amerika zurückversetzt worden. Als ich mit meiner Schwester ein paar Jahre später eine Rundreise durch Texas gemacht habe, hatte ich doch tatsächlich geglaubt, ihn auf irgendsoeiner County-Fair erkannt zu haben, so Marke aggressiver Typ mit schwulem Ohrring, so Eminem-mäßig, aber die liefen da ja alle so rum, war wahrscheinlich eine Fat aMorgana so hier so...
Aber der Raymond, mein Gott, was für ein Irrer!
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