Zwei Gruppen junger Männer hetzen, jagen, bekriegen sich bis auf's Blut, schlagen sich mit Fäusten und Tumi-–Messern, wörtlich bis auf das Blut, doch töten einander nicht - wie immer der Entscheid vonstatten ging, eine Mannschaft wurde nach stundenlangem Geprügel zu Verlierern erklärt. Ihre Spieler werden gefesselt. Ihnen werden Drogen verabreicht und die Nasen werden ihnen eingeschlagen, damit erneut frisches Blut, das Wasser symbolisierend, die Erde tränkt. Man entkleidet sie. Sie werden zum Opferfelsen geführt. Man schneidet ihnen ihnen die Kehlen durch, fängt einen Teil des Blutes in einem Zeremonialkelch auf. Nun kommt der Priester–König, ganz von Gold verhüllt, rund 40 Kilo Gold bedeckt seinen Körper und vor allem die Augenpartie. Er ist die Sonne, niemand könnte seinem Glanz standhalten. Er geht keine Treppen, er betritt die Pyramide (auch er wohnt in der kleinen Stadt am Fuße der jahrhundertealten Adobepyramide) über Rampen, bis zum letzten Altar an der Spitze, er trinkt von dem Blut der jungen Männer, die nun sterbend von den Opferfelsen herabgestürzt werden. Als die Spanier kamen aus ihren rauen Küsten und aus der Extremadura, waren die Angehörigen des Volkes der Autodafés geschockt, dies zu sehen bei den Inka in Peru, dem Goldland. Oder Aztekenpriester mit Mänteln aus Menschenhaut.
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