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wuming schrieb am 20.5. 2010 um 21:33:56 Uhr über

Schriftsteller

Thomas Hürlimann (* 21. Dezember 1950 in Zug) ist ein Schweizer Schriftsteller.

Inhaltsverzeichnis [Verbergen]
1 Leben
2 Künstlerisches Schaffen
3 Auszeichnungen
4 Werke
4.1 Prosa
4.2 Theater
4.3 Film
5 Herausgeberschaft
6 Literatur
7 Weblinks


Leben [Bearbeiten]
Thomas Hürlimann wurde als Sohn des späteren Bundesrats Hans Hürlimann in Zug geboren. Seine Mutter Marie-Theres Duft entstammt der St. Galler CVP-Dynastie Duft. Nachdem er die Primarschule in Zug besucht und einen Sommer lang bei seinem Onkel Johannes Duft in der Stiftsbibliothek St. Gallen gearbeitet hatte, trat er in die Stiftsschule Einsiedeln ein, wo er laut eigenen Worten «saure Zeiten» als «kahl rasiertes Mönchlein in knöchellanger Kutte» überstand. Nach der Matura studierte er Philosophie an der Universität Zürich und der FU Berlin. Dieses Studium brach er 1974 ab und liess sich als freier Schriftsteller in Berlin-Kreuzberg nieder. Diesen Schritt nannte er den «glücklichsten Tag in meinem Leben».

Seit 2000 ist er Dozent am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, seit 2001 Dozent an der Universität Konstanz. Er lebt im schweizerischen Willerzell und in Berlin.

Künstlerisches Schaffen [Bearbeiten]
Als Autor debütierte Thomas Hürlimann 1981 mit dem Erzählband Die Tessinerin, erschienen im Zürcher Ammann Verlag. Von 1982 bis 1985 war er Regieassistent und Dramaturg am Berliner Schillertheater. 1985 kehrte er in die Schweiz zurück. Zum erzählerischen Werk des Autors, der sich immer wieder engagiert mit der jüngeren Schweizer Geschichte auseinandergesetzt hatte, gehören Das Gartenhaus, Der Gesandte (über den Schweizer Minister in Berlin während des Zweiten Weltkriegs, Hans Frölicher), Die Satellitenstadt, Das Holztheater, Der große Kater, Fräulein Stark und Vierzig Rosen. Dazu kommen Theaterstücke und Komödien, darunter Der Franzos im Ybrig (1991) oder Das Einsiedler Welttheater, Hürlimanns Version von Calderóns Mysterienspiel El Gran teatro del mundo (2000, überarbeitet 2007).

Das meistbeachtete Werk war die Novelle Fräulein Stark (2001). Sein Onkel Johannes Duft fühlte sich als Opfer eines Schlüsselromans und verfasste in der Folge eine zehnseitige Streitschrift (Bemerkungen und Berichtigungen; als Privatdruck erschienen), in der er Hürlimann unter anderem als «verwöhntes Herrensöhnchen» bezeichnete. Ähnliche Diskussionen musste Hürlimann bereits nach der Veröffentlichung seines Romans Der große Kater führen, bei dem sein Vater als literarisches Vorbild diente.

Auszeichnungen [Bearbeiten]
Für sein Schaffen erhielt Thomas Hürlimann zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Darunter bekam er für Fräulein Stark den Joseph-Breitbach-Preis, den höchstdotierten Preis im deutschsprachigen Raum. Sein erster Erzählband Die Tessinerin wurde in sechs, die Novelle Das Gartenhaus in 13 Sprachen übersetzt.

1981 Aspekte-Literaturpreis für Die Tessinerin
1982 Rauriser Literaturpreis für Die Tessinerin
1990 Einzelwerkpreis der Schweizerischen Schillerstiftung für Das Gartenhaus
1990 Preis des Literaturmagazins des Südwestfunks
1992 Berliner Literaturpreis
1992 Marieluise-Fleißer-Preis der Stadt Ingolstadt
1995 Weilheimer Literaturpreis
1997 Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung
1998 Solothurner Literaturpreis
2001 Joseph-Breitbach-Preis (zusammen mit Dieter Wellershoff und Ingo Schulze)
2003 Jean-Paul-Preis (Bayrischer Literaturpreis)
2007 Einzelwerkpreis der Schweizerischen Schillerstiftung für Vierzig Rosen
2007 Preis der LiteraTour Nord
2007 Stefan-Andres-Preis der Stadt Schweich für Vierzig Rosen und das Gesamtwerk
2008 Caroline-Schlegel-Preis für seinen Essay Über die Treppe
Werke [Bearbeiten]
Prosa [Bearbeiten]
Die Tessinerin. Geschichten. Ammann, Zürich 1981
Das Gartenhaus. Novelle. Ammann, Zürich 1989; «behutsam korrigierte» Neuausgabe ebd. 2001
Die Satellitenstadt. Geschichten. Ammann, Zürich 1992
Das Holztheater. Geschichten und Gedanken am Rand. Ammann, Zürich 1997
Der große Kater. Roman. Ammann, Zürich 1998
Fräulein Stark. Novelle. Ammann, Zürich 2001
Himmelsöhi, hilf! Über die Schweiz und andere Nester. Ammann, Zürich 2002, ISBN 3-250-30010-1
Vierzig Rosen. Roman. Ammann, Zürich 2006
Der Sprung in den Papierkorb. Geschichten, Gedanken und Notizen am Rand. Ammann, Zürich 2008, ISBN 978-3-250-60125-8
Dämmerschoppen. Geschichten aus 30 Jahren. Zürich 2009, ISBN 978-3-250-10801-6
Theater [Bearbeiten]
Großvater und Halbbruder. Ein Theaterstück. UA: Schauspielhaus Zürich 1981; Ammann, Zürich 1981, ISBN 3-250-01001-4
Stichtag. UA: Düsseldorfer Schauspielhaus 1984
Buchausgabe (mit Großvater und Halbbruder): Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-596-27086-3
Lymbacher. Komödie (nach Meinrad Inglin). UA: Schauspielhauskeller Zürich 1990; Kulturverein Chärnehus, Einsiedeln 2003, ISBN 3-909060-22-6
Der letzte Gast. Komödie. UA: Schauspielhaus Zürich 1991; Ammann, Zürich 1990, ISBN 3-250-01034-0
Der Gesandte. UA: Schauspielhaus Zürich 1991; Ammann, Zürich 1991, ISBN 3-250-01063-4
De Franzos im Ybrig. Komödie. UA: Kloster Einsiedeln 1991; Ammann, Zürich 1996, ISBN 3-250-10286-5
Innerschweizer Trilogie: De Franzos im Ybrig – Der Dämmerschoppen (nach Gottfried Keller) – Lymbacher. Ammann, Zürich 1991, ISBN 3-250-01044-8
Güdelmäntig. Komödie. UA: Kloster Einsiedeln 1993; Kulturverein Chärnehus, Einsiedeln 1993, ISBN 3-909060-10-2
Carleton. Ein Stück. UA: Theater am Neumarkt Zürich 1996; Ammann, Zürich 1996, ISBN 3-250-10352-7
Das Lied der Heimat. Alle Stücke. Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-596-14277-6
Stichtag. Oper. UA: Zürich 1998
Das Einsiedler Welttheater. UA: Kloster Einsiedeln 2000; Ammann, Zürich 2007, ISBN 978-3-250-10512-1
Film [Bearbeiten]
Der Berg. (Drehbuch gemeinsam mit Markus Imhoof), Kinofilm 1990
De Franzos im Ybrig. (Aufzeichnung einer Aufführung; Video von Bernhard Lang), Schweizer Fernsehen 1991
Der Gesandte. (Aufzeichnung einer Aufführung), Schweizer Fernsehen 1993
Franzos in Ötz. (Aufzeichnung einer Aufführung), ORF 1994
Das Einsiedler Welttheater. (Dokumentation über eine Inszenierung), kulturplatz Schweizer Fernsehen 2007
Der grosse Kater. (Buchvorlage), Kinofilm 2009
Herausgeberschaft [Bearbeiten]
Meinrad Inglin: Der schwarze Tanner und andere Erzählungen (mit Nachwort). Ammann, Zürich 1985, ISBN 3-250-01052-9
Literatur [Bearbeiten]
Hans-Rüdiger Schwab: Gnade wird nicht gegeben. Thomas Hürlimanns Einsiedler Welttheater 2007. In: Schweizer Monatshefte. Zeitschrift für Politik Wirtschaft Kultur. Heft 06, Juni 2007, S. 46ff.
Hans Steinegger (Red.): Literaturpreis der Innerschweiz 1992: Thomas Hürlimann. Schwyz 1992.
Hans-Rüdiger Schwab (Laudatio): Marieluise-Fleißer-Preis 1992. Ingolstadt 1993.
Weblinks [Bearbeiten]
Literatur von und über Thomas Hürlimann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek (Datensatz zu Thomas Hürlimann • PICA-Datensatz • Apper-Personensuche)
Website von Thomas Hürlimann
Eintrag im Autoren-Verzeichnis der Stiftung Bibliomedia
Eintrag über Thomas Hürlimann im Lexikon des Vereins Autorinnen und Autoren der Schweiz
Rezensionen zu Werken von Thomas Hürlimann bei perlentaucher.de
Normdaten: PND: 11919967X – weitere Informationen
Personendaten
NAME Hürlimann, Thomas
KURZBESCHREIBUNG Schweizer Schriftsteller
GEBURTSDATUM 21. Dezember 1950
GEBURTSORT Zug

Vonhttp://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_H%C3%BCrlimann“
Kategorien: Autor | Literatur (20. Jahrhundert) | Literatur (21. Jahrhundert) | Literatur (Deutsch) | Literatur (Schweiz) | Erzählung | Roman, Epik | Essay | Drama | Herausgeber | Geboren 1950 | Schweizer | Mann


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