Die Bartheke war aus purem Eis. Ausgeschenkt wurde vor allem Glühwein. Die
Gäste stapften an meterhohen Schneewällen vorbei. Sie besuchten keinen hoch in
den Bergen gelegenen Wintersportort, sondern die Cebit. Es war März 1987, und
die Messe für Informationstechnologie und Telekommunikation hatte sich erst ein
Jahr zuvor von der Hannover Messe Industrie gelöst. Zwei Tage vor Beginn drohte
der Aufbau der Stände in den hannoverschen Messehallen zu erliegen.
Schneewehen blockierten die Zufahrtsstraßen, kein Lastwagen konnte mehr das
Gelände verlassen, die Aufbauteams mussten in den Hallen übernachten. Die
waren freilich gut beheizt, und auf dem Dach der Halle 1 wurde die Stimmung von
der Deutschen Leasing-Gesellschaft mit ihrer Glühweintheke aufgelockert. Unten
schaufelte derweil die gesamte hannoversche Bauwirtschaft das Gelände gerade
noch rechtzeitig zur Eröffnung frei.
Das war das Jahr der »Schneebit«, zu der die Cebit spontan umgetauft wurde.
Deren Anfänge lagen da schon weit zurück: 1970, als der Begriff Computer für das
Messepublikum und die weit überwiegende Zahl der Aussteller noch keine Rolle
spielte. Damals füllten zwar schon Großrechner die klimatisierten Säle, für die
Bürowirtschaft waren das jedoch noch keine gängigen Ausstellungsstücke. Deren
Maschinen ratterten in der »Hölle 17«, wie wegen der Lärm- und Hitzeentwicklung
der mechanischen Buchungs- und Rechenmaschinen die Halle genannt wurde, in
der sie konzentriert waren. Lochkartenmaschinen nach dem Hollerith-Verfahren
galten als High Tech.
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