In diesem Wort sind naturmagische Vorstellungen beschlossen, wie man aus dem Wortstamm bullen oder büllen ersehen kann, mittelhochdeutsch für donnern oder bollern. Früher hieß es nämlich, die Gewitter würden durch geisterhafte Wesen wie den Bullemann erzeugt und über die Verbindung zum Spätsommer und Herbst, der Zeit der Kornreife und der häufigsten Gewitter, nahm der Bullemann (anderswo auch als Bull(e)kater bezeichnet) den Charakter eines Korndämonen an. Der Brauch, lügenhafte oder unartige Kinder mit dem Bullemann zu schrecken (eine Verbindung zu anderen regionalen verbreiteten Schreckgestalten wie dem Buh– oder Butzemann ist naheliegend, aber nicht exakt nachweisbar) beruht vermutlich auf den mit der Ernte in Zusammenhang stehenden Reinheitsgeboten; so wie auch nur Jungfrauen den ersten Flachs des Jahres hecheln dürfen und ähnliches, galt ein unehrerbietiges Verhalten der Kinder als Schande für die Eltern, welche der Korndämon, der Bullemann, durch gewitterbedingte Ernteschäden bestrafte. Das war aber alles weit vor Liamaras Zeit, sie kann das also ungelesen runterpunkten.
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