|
Die schöne junge Frau hatte sich für die Alpen
gut ausgestattet, eifrig Dialektsprechen geübt
und auch Jodeln »Hollaadiooo!« gelernt.
Nun wanderte sie in kariertem Hemd, Strickjacke,
Rucksack, Lederhose, Wollstutzen und festen Bergschuhen umher. Ein Seppelhut mit langer Feder
saß auf den gewellten dunkelblonden Haaren.
In einer Sennhütte machte sie es sich auf einem
gemütlichen Holzbett - die Polster und die Tuchent
mit duftendem Stroh gefüllt - gemütlich.
»Huch!« Wer war das? Das Wesen da drüben schien
der Berggeist »Kasermandl« zu sein. Die prallippige Hübsche hatte gehört und in den
Alpensagen gelesen, daß er schlimme Menschen
bestrafte. Aber hatte sie nicht da bei der Ernte
und dort beim Melken geholfen, sich vor Bäumchen
gestellt und vor ein Reh, das ein Mann abknallen
wollte?
Der zottige Berggeist mit langem struppigen Bart
musterte die schöne Maid: Und weil er schon
mitbekommen hatte, wie gut ihr die Natur gefiel
und wie hilfsbereit und aufmerksam sie war,
bestrafte er sie NICHT: Er zerkratzte ihr ein
bissel das Gesicht, wälzte sie hinter der Hütte
im Misthaufen rum und steckte ihr das schöne
Antlitz in einen Kuhfladen - und trank genüßlich
aus ihren Brüsten.
|
