HANS ROSENTHAL (zu Judy Winter und Helmut Berger): Sie drehen einen Kriminalfilm; welche Requisiten dürfen auf keinen Fall fehlen?
HELMUT BERGER (exaltiert, atemlos): Blut! Sex! Saufen! Scheiße! Arschloch!
JUDY WINTER: (bekommt ihren Mund nicht zu und kein Wort heraus: sieht die ganzen 15 Sekunden nur fassungslos HELMUT BERGER an)
HELMUT BERGER: Pistole! Mord! Sperma! Koks! Saufen! Sex...
HANS ROSENTHAL: Saufen und Sex hatten wir schon, Herr Berger.
(Der Rest ging unter in Millionen Fernsehzimmern in aufgeregtem Gebrüll oder, wie in meinem Fall, lautstark brällenden Jubel. Das war natürlich der TV-Eklat damals um 1982 rum. Berger hatte noch etliche weitere Ausraster, war dem Publikum vermutlich um einige Nasen voraus. Nur bei einem Geschicklichkeitsspiel, das koordinierte Bewegungen erforderte, sah er wirklich schlecht aus. Während schon der Abspann zum Schlußbild lief, nachdem das nach Punkten erspielte Geld an den Kindergarten in Püstritz oder die Grundschule in Zwettelsdorf zugeeignet wurde und alle nochmal in langer Reihe den Adjüss fürs Publikum machen, sah man durch die Perspektive einer bereits zum Raum herauszoomende Kamera im allmählichen Fadeout und von Abspannmusik gnädig verborgenen Originalton Berger, wie er seiner fast die ganze Zeit indigniert stumm gebliebenen Teampartnerin Judy Winter ihren Blumenstrauß entriß und aus dem Bild taumelte, um ihn einer anderen Person zu schenken. Ich habe aber leider vergessen, wer diese Person war. Und so endet diese Geschichte, wie die meisten im Leben, traurig.)
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