Die E. Breuninger GmbH & Co., Stuttgart, betreibt unter dem Namen Breuninger Warenhäuser in Deutschland. Das Unternehmen positioniert sich im gehobenen Marktsegment. Es bietet Waren von Einstiegspreislagen über eine sehr starke Mitte bis hin zu Luxusmarken an. Der Schwerpunkt des Warenangebots liegt bei Textilien.
Das Stammhaus wurde im Jahr 1881 von Eduard Breuninger in Stuttgart eröffnet, nachdem er das am Marktplatz gelegene Haus der E. L. Ostermayer (Münzstraße 1) übernommen hatte. Innerhalb weniger Jahre wurden die oberen Stockwerke des Hauses als weitere Verkaufsfläche genutzt, 1888 zog Breuninger zunächst in das Haus Münzstraße 7 um, nutzte jedoch aufgrund von Platzmangel bereits nach kurzer Zeit beide Häuser.
Bis 1903 wurde das alte Haus in der Münzstraße 7 durch ein neues, großzügigeres Gebäude ersetzt. Fünf Jahre später wurde ein drittes Haus (Sporerstraße 7) gebaut. Während des Ersten Weltkriegs erweiterte Breuninger sein neues Geschäftshaus bis an den Marktplatz heran. Trotz der Schwierigkeiten der Weltwirtschaftskrise baute Eduard Breuninger ab 1929 das neue Haus Marktstraße 3, entworfen von den Stuttgarter Architekten Eisenlohr & Pfennig. Die Einweihung fand 1931 statt.
Nachdem Eduard Breuninger 1932 starb, übernahm sein Sohn Alfred Breuninger das Unternehmen. Dieser trat am 1. Mai 1933 der NSDAP bei und wurde 1935 von den Nationalsozialisten in den Stuttgarter Gemeinderat und zum Mitarbeiter der Hauptstelle Wirtschaft und Steuer im Kreisamt für Kommunalpolitik berufen. 1937 erweiterte Breuninger das Firmenareal durch die Übernahme des in jüdischem Besitz befindlichen Geschäftshauses am Marktplatz 16. Im Krieg beschäftigte das Unternehmen ausländische Zwangsarbeitskräfte.
Im Zweiten Weltkrieg wurden sämtliche Häuser des Unternehmens zerstört. Das von den jüdischen Eignern erworbene Grundstück am Marktplatz konnte die Firma nach einem Rechtsstreit und der Leistung einer Ausgleichszahlung in Höhe von 360.000 DM im Jahr 1950 behalten. Nach dem Tod Alfred Breuningers im Jahr 1947 wechselte die Unternehmensleitung in die dritte Generation an Heinz Breuninger. Aufgrund der Finanzknappheit gelang es Breuninger erst allmählich, seine Verkaufsräume wieder aufzubauen.
1952 wurde der Bär Breuni eingeführt, der bis heute Maskottchen des Unternehmens ist.
1968 gründete Heinz Breuninger mit seiner Tochter Helga Breuninger die Breuninger Stiftung.
In den 1960er Jahren wandelte sich Breuninger von einem reinen Textilien-Verkäufer zum Vollsortimenter. Da jedoch die Anzahl der Kunden, die von außerhalb Stuttgarts kommen, um bei Breuninger einzukaufen, spürbar rückläufig war, entschloss sich das Unternehmen in den 1970er Jahren, auch außerhalb der Stadt zu expandieren. Zunächst wurde 1973 das erste Breuningerland in Ludwigsburg eröffnet, 1980 folgte das Sindelfinger Breuningerland. Das Breuningerland-Konzept besteht aus einem Einkaufszentrum mit weiteren angeschlossenen Handelsgeschäften und Gastronomiebetrieben. Sowohl Ludwigsburg als auch Sindelfingen sind bis heute die ertragsstärksten Niederlassungen von Breuninger. Gegenüber den Anfangsjahren werden die beiden Einkaufszentren seit 1. April 1998 jedoch nicht mehr vom Eigentümer, sondern von der ECE Projektmanagement verwaltet.
In den 1970er Jahren baute Heinz Breuninger den neu ins Unternehmen eingetretenen Willem G. van Agtmael zu seinem Nachfolger auf. Nachdem Heinz Breuninger 1980 im Alter von 60 Jahren starb, übernahm van Agtmael die Geschäftsleitung. Er forciert seitdem den Expansionskurs von Breuninger; bereits kurz nach der Wende eröffnete Breuninger Niederlassungen in Dresden und Leipzig. Seitdem folgten neun weitere Niederlassungen. 2004 übernahm Willem van Agtmael gemeinsam mit dem Bonner Rechtsanwalt Wienand Meilicke die Mehrheit am Unternehmen.
Seit März 2006 bezeichnet das Unternehmen sein Stammhaus in Stuttgart als Flagship Store.
Drei Filialen des Unternehmens in Würzburg, Pforzheim und Düsseldorf wurden 2006 geschlossen. Im Februar 2008 folgte die Schließung der Filiale in Dresden.
Im Oktober 2013 eröffnete im Düsseldorfer Kö-Bogen das nun zweitgrößte Breuninger-Geschäft nach Stuttgart. Neu ist die Kooperation mit dem Sylter Restaurant Sansibar und der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen unweit der berühmten Königsallee.
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