Amelotatismus (von griech. a „ohne“, melo „Glied“, tasis „Zuneigung“), auch Amputationsfetischismus genannt, ist eine sexuelle Präferenz für Menschen mit fehlenden Gliedmaßen. Sie ist eine Form des Deformationsfetischismus, der eine sexuelle Vorliebe für körperliche Verstümmelungen oder Mißbildungen bezeichnet.
Der Amelotatismus beinhaltet die Acrotomophilie, die Lust an Verstümmelungen des Partners und seltener die Apotemnophilie, dem Wunsch nach der Amputation eigener Gliedmaßen. Unüblichere Bezeichnungen für diese Neigung sind Amelotaphilie, Amputophilie, Amelotasis und Amputismus. Eine spezielle Form des Amelotatismus ist die sexuelle Bevorzugung gehbehinderter Partner, die als Abasiophilie bezeichnet wird.
Im Regelfall ist Amelotatismus keine Krankheit. Insbesondere ist Amelotatismus nach internationalem Verständnis keine Form des sexuellen Fetischismus, da sich die Vorliebe nicht auf einen unbelebten Gegenstand richtet. Nimmt der Amelotatismus krankhafte Ausmaße an, kann eine „nicht näher spezifizierte Paraphilie“ diagnostiziert werden. Lediglich bei Verwendung der US-amerikanischen Diagnoserichtlinien des DSM IV kann Amelotatismus bei krankhaftem Ausmaß als sexueller Fetischismus gewertet werden. In extremen Fällen bestehen Überschneidungen zum Sadismus und Masochismus mit Selbstverstümmelungen.
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