wiewohl
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Societät und Wirtschaft.
Monopolium wird verhütet, denn die Societät allezeit die wahren und billigen Preis geben will, ja vielfältig noch wohlfeiler, in dem sie an den orthen selbst die manufacturen machen laßen wird, die aniezo erst dahin geführet werden.
Sonderlich aber wird verhindert das Monopolium der Kaufleüte, und Polypolium der Handwergsleüte, oder gar zu großes Reichthum der Kaufleüte und gar zu große Armuth der Handwercksleüte, welche sonderlich in Holland, alda der Kaufleüte maxim, die Handwergsleüte stets in armuth und arbeit zu unterhalten. Welches aber der Republick schädtlich, denn an sich selbst die Handwergsleüte auch Aristotelis meinung nach die favorabelsten seyn sollen.
Nam Mercatura transfert, tantum Manufactura gignit. Und warumb sollen doch soviel Menschen zu so wenig anderer Nuzen arm und elend seyn. Ist also der ganze Zweck der Societät, den Handwergsman von seinem Elend zu erlösen. Der Bauer bedarfs nicht, denn dem ist sein Brod gewiß, der Kaufman hats übrig. Die übrigen Menschen sind entweder nichts nuz oder diener der Obrigkeit.
Wiewohl auch die Societät den Bauer außer aller übrigen Sorge sezen kan, wenn sie ihm das seinige allezeit umb einen gewißen billigen Preis abnimt, es sey wohlfeil oder theüer. Dadurch auch verhütet werden kan, daß in alle Ewigkeit natürlicher weise keine theürung entstehe. Denn die Societät überall ein allgemein Kornhaus haben kan.
(Gottfried Wilhelm Leibniz, 1671)