Anzahl Assoziationen zu diesem Stichwort (einige Beispiele folgen unten) 1, davon 1 (100,00%) mit einer Bewertung über dem eingestellten Schwellwert (-3) und 1 positiv bewertete (100,00%)
Durchschnittliche Textlänge 1689 Zeichen
Durchschnittliche Bewertung 1,000 Punkte, 0 Texte unbewertet.
Siehe auch:
positiv bewertete Texte
Der erste Text am 5.12. 2007 um 23:15:27 Uhr schrieb
mcnep über wakashudo
Der neuste Text am 5.12. 2007 um 23:15:27 Uhr schrieb
mcnep über wakashudo
Einige noch nie bewertete Texte
(insgesamt: 0)

Einige überdurchschnittlich positiv bewertete

Assoziationen zu »Wakashudo«

mcnep schrieb am 5.12. 2007 um 23:15:27 Uhr zu

wakashudo

Bewertung: 1 Punkt(e)

Wakashudo entspricht in weiten Zügen dem antiken Ideal des pädagogischen Eros. In der Samurai-Tradition wurde der Begriff des nanshoku, der Männerliebe, auf ein Lehrer-Schüler-Modell übertragen, in dem der nenja (bei uns besser als Ninja bekannt) den Part des älteren und aktiven Partners und Lehrers übernahm, dem sich der chigo, der Schüler und Geliebte, in freier Wahl anvertraute. Der Begriff chigo entstammt allerdings dem zenklösterlichen Umfeld, wo die homosexuelle Instrumentalisierung der Novizen offenbar so augenfällig war, dass erste Missionare wie Allessandro Valignano, die in den 1540er Jahren nach Japan kamen, in Briefen unter Bezugnahme auf die beobachteten Mönch-Schüler-Verhältnisse bemerkten, sie hätten Sodom auf Erden entdeckt. Um den militärisch geschulten Samurai-Lehrling vom vergeistigten Zenschüler zu unterscheiden, benutzten die Samurai für ihre 'Knappen' das Wort wakashu, was Jugend bedeutet, wakashudo ist der Weg der Jugend. Vor allem in der Zeit der Shogunate, als die Macht vom Kaiserhof in die Hände wechselnder Warlord-Clans gefallen war, war die homosexuelle Liebe so verbreitet, dass ein Historiker Ota Kinjo 1813 schrieb: »Nanshoku wurde in Zeiten des Krieges vorherrschend und viele starke und mutige Krieger gingen aus den Reihen der Liebhaber der Shogune hervor.« Crompton zufolge haben mehr als die Hälfte der japanischen Shogune zwischen 1338 und 1837 in einer nanshoku-Beziehung gestanden - fast immer natürlich parallel zu ihrer Ehe mit einer Frau, die zu berühren einem Samurai jedoch ohnehin nur in seltenen Fällen gestattet war.


vgl. 'Gleich und anders - eine globale Kulturgeschichte der Homosexualität' , Hamburg 2007; pp. 314-321

Einige zufällige Stichwörter

Jerusalem
Erstellt am 11.4. 1999 um 19:06:59 Uhr von Tanna, enthält 53 Texte

See-äube-
Erstellt am 25.6. 2008 um 17:51:23 Uhr von platypus, enthält 4 Texte

Mammutfell
Erstellt am 11.4. 2001 um 01:35:46 Uhr von Winni, enthält 13 Texte

endymion
Erstellt am 29.3. 2002 um 20:02:46 Uhr von from sarah with love, enthält 8 Texte

Dandy
Erstellt am 13.8. 2001 um 20:44:33 Uhr von Mäggi, enthält 15 Texte


Der Assoziations-Blaster ist ein Projekt vom Assoziations-Blaster-Team (Alvar C.H. Freude und Dragan Espenschied) | 0,0245 Sek.