umständlich
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Dass öfter bei katholischen Geistlichen Knabenliebe vorkommt, wird von einigen, z. B. E. Hofmann, darauf zurückgeführt, dass die Verpflichtung derselben zum Cölibat sie die Folgen des normalen Geschlechtsgenusses fürchten lässt, und dass sie als Ersatz derselben der Päderastie nachgehen. Ich meine, dass viel eher der Zusammenhang ein anderer ist. Zu einem Beruf, der zum Cölibat zwingt, lassen sich Personen viel leichter bringen, deren Neigung zum Weib von Anfang an eine geringere ist oder vollständig fehlt; dies letztere geht aber häufig Hand in Hand mit conträrer Sexualempfindung.
Moll 1891