Parieren

Ich las von einem Ehepaar, das in jedem Raum »Züchtigungswerkzeuge« liegen hatte: in der Stube hintern dem Sofa den Stock im Wasser eingelegt, in der Küche die Klopfpeitsche in der Schublade, im Gang die Reitpeitsche im Schirmständer und im Schlafzimmer den Prügelriemen in der Schublade und weitere Stöcke, Peitschen, Paddel unter dem Bett in der Bettzeugtruhe. Die Frau konnte - und wurde auch - sofort - »wenn nötig« - und auf der Stelle gezüchtigt. Zuvor zog sie der Mann aus und dann ging's los. Wenn Bekannte da waren, die die Eigenheiten des Ehepaares kannten, wurde auch vor den Gästen gezüchtigt. Besonders anregend sei es gewesen, wenn die Gäste gleich gelagert waren…

Ganz genau bedeutet »parieren« im Pferdesport: ein Pferd durch reiterliche Hilfen in eine mässigere Gangart oder zum Stehen bringen.

Im Sport allgemein: einen Angriff abwehren.

In der Kochkunst (als veralteter Ausdruck): Fleischstücke sauber zuschneiden und von Haut und Fett befreien.

In der Umgangssprache: unbedingt gehorchen

Ja, parieren tönt grässlich: Willst du wohl parieren? Und ich weiss, dass es nun gleich Haue absetzt. Bei meinem Freund muss ich parieren. Sofort. Wenn ich nicht pariere sagt er: Du wirst gleich parieren, das garantier ich dir!! Dann zieht er mich aus und gibt mir die Klopfpeitsche. Jetzt pariere ich!