parasitär
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»Die aktuelle Forderung nach «sozialer Gerechtigkeit» zielt darauf, Eigentum aus dem produktiven Sektor zu konfiszieren, um es «gesellschaftlich» in den unproduktiven Sektor umzuleiten. Da die Besitzlosen (und vielleicht sogar die Nichtproduktiven und die Arbeitslosen) tendenziell in der sozialen Mehrheit sein könnten, hätten wir eine bemerkenswerte Veränderung vor uns: Der demokratische Staat wird zur Agentur des außerökonomischen Zwangs und versucht, die produktive kapitalistische Ökonomie zu besteuern, um damit unproduktive, parasitäre Arme zu alimentieren.«
Aus Rolf-Peter Sieferle »Gesellschaft im Übergang«, in: Archäologie der Arbeit, herausgegeben von Dirk Baecker, Berlin 2002, S. 117-154.