Krug

Krug. Manfred (oder war es Krüger?). Dann auch: Der Krug, der zur Neige geht, bis er bricht oder was ausm Volksmund, der den ja auch gern hebt (und an) den Krug. Krieg. Wär'auch nicht schöner, gell. Bleiben wir also bei Krug. Krug ist ja überhaupt merkwürdig, wenn ich mir das Wort so auf der Zunge und wälze. Als hiesse es gar nichts. Dabei klingts schon irgendwie irden und hohl und dumpfigfeucht. Wie Krüge eben so sind. Aber Krug? Könnte auch - vielleicht - ein Science Fiction Wort sein, raumschiffenterprisisch. Ein Klingonenwort für leibliche Schwester? Krug. Doch. Schön.

Ich durfte Manfred Krug bei den Dreharbeiten zu der Fernsehserie »Auf Achse« erleben. Dabei habe ich gelernt, daß man als guter Schauspieler noch lange keine solchen Manieren haben muß (vorsichtig ausgedrückt...).

Wenn ein Krug zerbricht und er so ganz nebenbei noch das Symbol der Unschuld von Eve geht, die von Dorfrichter Adam erpreßt worden ist, dann ist klar, daß es hier um Sex geht, wie eigentlich immer bei Kleist. So auch in seinem Lustspiel (Nicht Komödie!) »Der zerbrochne Krug«. Nur Bildungsbürgerproleten, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben, sprechen vom Zerbrochenen Krug!

Manfred Krug war ein ganz guter Schauspieler zu Zeiten der DDR. »Die Spur der Steine« mit ihm ist ein phantastischer Film in Cinemascope.
Seit er im Westen ist, macht er nur noch Scheiße oder neuerdings gar den werbenden Kaspar für die Deutsche Fehlerkom. Geld verdirbt offensichtlich den Charakter.