Hundehaufen

Ein hundehaufen ist ein lästiges Ding. Er stinkt. besonders, wenn man in ihn hineintritt.

Der Unterschied zu einem Pferdehaufen besteht darin, daß er viel länger zum Durchtrocknen benötigt.

Man kann davon ausgehen, daß ein Pferdehaufen bei direkter Sonneneinstrahlung bereits nach 2 Stunden durchgetrocknet ist, so daß bei einem Hineintreten kein olfaktorischer Schaden mehr entsteht.

Hundehaufen hingegen sind tückisch. Scheinbar vertrocknet liegen sie im Rinnstein und warten nur darauf, daß man sie übersieht, ja, nicht ernst nimmt. »Der is ja schon so oll, da kann ja nichts mehr passieren.« Falsch gedacht.

Tritt man in so ein unscheinbares Ding, offenbart sich die vollendete Gemeinheit. Unter der angetrockneten Hülle wartet eine zähe übelriechende Masse auf ihre Verbreitung.

ich habe mal von einem französischen künstler gelesen, der wollte auf einem öffentlichen platz in paris, der immer von hunden vollgeschissen ist, ein bronzenen hundehaufen in echtgröße am boden anbringen.
das projekt wurde mit der bergündung abgelehnt, das risiko darüber zu stolpern sei zu groß. er hat sich furchtbar darüber aufgeregt, da man genauso in einem echtem hundehaufen ausrutschen könne, von welchen dort ohnehin schon viele zu finden sind.

einen haufen hunde nennt man für gewöhnlich rotte, der anführer ist meistens ein rottweiler

Gut, man muss Hunde nicht mögen und ihre Haufen an der falschen Stelle sind ein unnötiges Ärgernis, aber das gebetsmühlenhafte Gekeife darüber ist so sympathisch und frisch wie Opas Gezeter über lange Haare (»... und wenn schon, dann sauber...«): Vor allem den jungen Eltern, die in ihrer Bazillenangst am liebsten eine ganze Stadt zur allergiefreien Zone erklären lassen würde, möchte ich irgendwann mal hinwerfen: »Mit 14, 15, wenn meine Hunde gerade für immer die Augen zumachen, fängt bei Ihrem Kind die Sauerei erst richtig an.«