Weltklosettverbrüderungstag
Bewertung: 1 Punkt(e)
Ein klassischer Beitrag zum Weltklosettverbrüderungstag
Mary Severine Binder schrieb 1932 in ihrem Buch »Art and Magick« im Kapitel »Der mystische Klokasten« folgendes:
"Man weiß schon seit langer Zeit, dass Kloschüsseln etwas von weit ragenden Mündern, die Klobrillen etwas von Lippen, der klappende Deckel etwas von einer Zunge, die Wasserkästen etwas von Nasen und Gehirnen haben, die Ziehschnur aber etwas von der Seele. Deshalb verbinden wir das Klosett als solches oft (wenngleich auch eher unterschwellig) mit der christlichen Religion, die ja ausschließlich das Gute im Sinne hat und den Durchzug der reinen Gedanklen. Der reinste Gedanke aber drängt am stärksten zum Durchzug in streng sittlich-moralischer Hinsicht! Deshalb ist uns die Toilette ebenso wie die Kirche ein Ort stets der Stille und der Einkehr, der Innenschau und der Weltabgewandtheit, ja nicht selten der Entrücktheit in metaphysisch empfundener Einsamkeit. Aus diesem Grunde sei unserer Philosophie dringendst angeraten, von aller vulgären Einschätzung des Klosetts abzusehen und seinen reinen, moralisch-sittlichen, ja sittsamen, ja sprituell-religiösen Gehalt in sprachlicher Gestalt zu meistern.
(Auszug aus Mary Binders theoretisch-okkultistischem Werk »Kunst und Magie« (Art and Magick) aus dem Jahre 1932, Kapitel 4, Der mystische Klokasten, Abschnitt 14. Übersetzung aus dem Englischen von Dr. Raimund Karsten-Schwencke, 1972)