Wege

ich stand mal vor einem wegweiser, der hatte oben tatsächlich ein schild in richtung himmel, beschriftet mit »mond« und der distanzangabe 384'401 km.

fand ich cool. und hätte mit meinem auto - ständig vollgas rasend - etwa 73 tage gebraucht.

bin dann nicht gefahren.

...die Entscheidung welchen Weg man gehen will kann sehr entscheidend sein.
Rechts gegangen -> Heim gegangen.
Links gegangen -> Freunde getroffen, noch aus gegangen, eine schöne Frau kennen gelernt und verliebt!

ALso, Wege sind wichtig, bedenkt sie gut!

Abenteuer, das wußte ich, werden im fortgeschrittenem Alter nicht mehr geplant. Man läßt sich von ihnen überraschen und erinnert sich höchstens daran, daß früher manches weniger umständlich war. Zumindest erscheinen die meisten Wege inzwischen wesentlich länger. Wahrscheinlich weil die eigenen Schritte etwas kürzer geworden sind. Ganz zu schweigen von den Tölpeleien der zunehmend aus dem Lot geratenden Orientierung. Also wunderte ich mich auch nicht, daß ich damals den Weg zum Hafen hinab nicht gleich fand. Ich stolperte durch die Zistrosen und Thymianpolster und war insgeheim froh, daß mir der Rocksaum beim Hängenbleiben in den Dornen zerfranste; in einem derart abgerissenen Aufzug, noch dazu barfuß und ohne Schmuck, den ich sonst zu tragen pflegte, würde mich niemand erkennen.

Wege:
-Spaziergänge in Gartenanlagen, Labyrinthe
-Pfade von der Haltestelle zum Veranstaltungsort, gefunden mit Stadtplan
-Einzelschritte als Weg zum Ziel
-Vergleich mit GPS-Koordinaten
-Abkürzungen als noch unbekannte Wege
-Umleitungen und Schienenersatzverkehr als unerwartete Wege
-der »Weg eines Betrunkenen« als »Brownsche Bewegung«
-Elementarteilchen im Beschleuniger und der Nebelkammer
-der kürzeste Weg durch eine Sammellinse oder ein Aquarium für einen Lichtstrahl
-Der Pfad der Mittellinie auf dem Möbiusschen Band
-Der Feldweg ohne Wegweiser
-Der kürzeste Seeweg nach Indien