Waseberg

Wer ganz genau hinschaut kann den guten alten Wenki im Fernsehen am Gipfel des Waseberges stehen sehen, wenn die Weltelite des Radsports bei den HEW Cyclassics zur Belustigen der vornehmeren Gesellschaft die mörderischen 16 Prozent dieses höchsten Berges Hamburgs zu erklimmen versucht.
Da applaudiert auch die Tochter aus vornehemen Hause einmal.

Und im Winter, falls hier in Blankenese genug Schnee liegt, findet am Westhang des Berges das wirklich mörderische Kreekrennen statt, bei dem stark angeheiterte Millionärssöhne auf blankeneser Holzschlitten, eben den Kreeks, auf total vereister Piste rund zwei Kilometer Richtung Elbe abfahren.
Da gibt es schon einmal Tote.
Dieses Schauspiel hat sich bei Touristen gottlob noch nicht herumgesprochen.

Ich sehe schon den Titel der Sendung auf RTL2:

»Kreekrennen: Wo der hamburger Geldadel den Kick sucht«

Oder:

»Mörderisches Spiel aus vornehmen Hause: Breit und reich den Hang hinab«

Der Waseberg in Hamburgs Rummelpott Blankenese ist für Uneingeweihte trotz seiner angeblichen Höhe nur schwer ausfinding zu machen. Ich selbst hatte es unlängst (heute zur Teestunde) immerhin geschafft, ihn durch einen Abstecher in der benachbarten Tabea-Klinik sowie durch eine Visite im östlich der Anhöhe gelegenen Hesse-Park einzukreisen.

Tabeas halbgeschlossene psychiatrische Abteilung ist der mutmaßliche Aufenthaltsort des Blasterpsychiaters Prof. Dr. Wenkmann, welcher jedoch, wie inzwischen auch über Blankeneses Grenzen hinaus gemunkelt wird, mitnichten dem medizinischen Personal als vielmehr einer anderen dort befindlichen Gruppierung angehört.

Den Hessepark besuchte ich, um dort heimlich ein paar Kinder beim Glasperlenspielen zu beobachten. Leider fand ich schon nach kurzer Zeit nicht mehr aus dem Gebüsch hinaus und bat auf einer der hinter dem Hesse-Haus zu diesem Zwecke mit Postversandaufklebern übersäten Bänke Dr. Wenkmann schriftlich um Mithilfe. Bis jetzt keine Antwort.