Würgberger
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Wer auf ein mehrtägiges Musikfestival fährt, deckt sich häufig mit einem großen Vorrat an Dosenbier und Ravioli ein. Beim gemeinsamen Einkaufen kann man dann auch schnell albern werden, es gibt z.B. solche billigen, großen, dicken Würste im Glas, die man sehr passend »Knacker« genannt hat.
Diese Knacker sehen nun wirklich ganz ungeheuer anatomisch aus, und wie sie sich da so zu acht in einem großen Glas drängeln, nun ja, sie waren für drei Sommer ein Hit, und sind die Knacker dann einmal auf dem Festival, sind bereits so viele Peniswitze über sie gemacht worden, und hat man die Assoziation »Knacker=Schwanz« bereits derart verinnerlicht, daß niemand ernsthaft darüber nachdenkt, so ein Ding zu essen. Es ist sogar eine Mutprobe daraus geworden, aber niemand wollte. Den ersten Knacker bekommt man nicht aus dem Glas, weil die Dinger da wirklich derart dicht gedrängt sind, daß man den obersten Knacker zerbrechen müßte, aber selbst das ist ein bißchen unangenehm, da zerbricht man lieber das Glas, um an den Knacker zu kommen, so verrückt hat man sich mittlerweile gemacht.
Jetzt verspürt man, daß man gerne etwas Befreiendes machen würde. Was soll man denn aber nun mit so einem Knacker? Nun, so ein Knacker wiegt schwer in der Hand, gibt ein prima Wurfgeschoß ab, und sind die anderen Festivalbesucher erst einmal auf die Dinger dressiert (»KNACKER KOMMT!«), kann man sich an den schrillen Schreien der Mädels erfreuen, wenn sie irgendwo unsichtbar zwanzig Zelte weiter von einem herabfallenden Knacker getroffen werden.