Tierparabel
Bewertung: 2 Punkt(e)
Ein Rabe hatte einen Käse gestohlen und saß nun hoch auf einem Baum, den Käse fest im Schnabel.
Da kam der Fuchs vorbei und sagte:
»Hallo Rabe, das ist aber ein feiner Käse, den Du da im Schnabel hast. Würdest Du mir davon wohl ein Stückchen abgeben?«
Der Rabe aber schüttelte nur heftig den Kopf und hielt den Käse gut fest.
Auch nach mehrfachem Bitten und Betteln hatte der Fuchs keinen Erfolg.
Der Rabe hielt den Käse fest im Schnabel.
Da fing der Fuchs an, den Raben zu beschimpfen.
Doch dieser reagierte nicht, sondern freute sich auf das Verspeisen seiner Beute.
So lange, bist der Fuchs rief: »Du häßliches Federvieh kannst ja nicht eimal richtig singen!«
Darauf konnte sich der Rabe ein protestierendes Krächzen nicht verkneifen.
»Ist doch wahr!« rief der Fuchs, »keinen vernünftigen Ton bringst Du heraus, nur so'n olles Gekrächze!«
Und er stichelte immer weiter und weiter, bis der Rabe in seiner Eitelkeit so gekränkt war, daß er wütend den Schnabel aufriß, um dem Fuchs zu beweisen, wie toll er doch singen kann.
Der hörte sich das nun beginnende lautstarke Krächzen nicht lange an, sondern schnappte sich den Käse, der ihm direkt vor die Füße gepurzelt war, und lief schadenfroh grinsend von dannen.