Textura
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Heimkehrende Kreuzfahrer berichten von byzantinischen Palästen mit ihren hohen spitzen Fenstern.
Von ihren erbeuteten Schätzen stifteten sie Kirchen und Klöster und liesen dort die schicken Spitzbögen gleich mit einbauen.
In allen Kunstrichtungen entstanden schlanke, nach oben strebende sakrale Formen.
Kirchtürme, wie am Ulmer Münster, wurden hoch wie noch nie gebaut — um Gott so nahe wie möglich zu kommen aber auch um den Gläubigen ihre Ohnmacht vor dem Jenseits zu zeigen.
Die Vergeistigung, die jede Kunstübung in der Gotik ergriff, erhob auch die Schrift zu einem Ornament. Die Buchstaben wurden spitzer, enger und eckiger; die Rundungen der Buchstaben werden zunächst gebogen, dann vollends gebrochen.
Es entwickelte sich eine der bekanntesten gebrochenen Schriften, die ebenfalls das Sakrale und Irrationale der Mystik erahnen lässt: die Textura, eine gotische Schrift.