Tand
Bewertung: 1 Punkt(e)
wie im alter die tage, werden auch hier die
beitraege kuerzer, polemischer, oberlehrerhafter.
An einer -aufs persoenlichste reduzierter-
sichtweise kommt anscheinend niemand wirklich vorbei:
unversehens stoesst man an die grenzen des wachstums
seiner selbst, sieht die splitter im auge der andern
und der balken.. na ja.
welcher art wissen ist denn nun jenes gegenwartsbewusst
sein, das einen (um die) fuenfzigjaehrigen beseelt?
ist es ebenso unscheinbar sicher, wie die derzeitige
drei stimmen mehrheit unserer angeknacksten volksvertretung?
Man kann ueber die zweifler nicht rechten, abweichende
positionen sind nur als gegebenes politisches andersdenken
einzunorden; die kraefteverhaeltnisse ueber die deutungshoheit
der wirklichkeit sind nirgens wirklich in einer tatsaechlich
existierenden Verfuegungsgewalt beschrieben, es steht
jedem frei sich frei oder gebunden zu fuehlen.
Kein noch so machtbesessener Wirklichkeits (wahrheits) fanatiker
wird (mich) jemals soweit ueberzeugen koennen, dass sein
weltbild eine anzuerkennende allgemeingueltigkeit besitzt.
Es gibt keine definierte Wahrheit, alles ist Augenschein
der aneinandergereihten Zeitblasenmomente, die man als
biologisch alterndes wesen durchlebt, alles wird sich aendern;
selbstbestimmung der poersoenlichen verhaeltnisse ist
meiner ansicht nach eine der wenigen wirklich lohnenden
triebfedern, etwas in gang zu setzen (oder in gang zu halten).
ich hoere gerhard S. gerade im radio, wie er wortreich
den abschied von den regeln der verfassten Wahlzeitraeume
wirklichkeit werden lassen will, beifall von den raengen
unterbricht seine rede, mir kommt es vor als ob er nicht um
seine demissionierung (und mit ihm eine ganze Reihe anderer),
bittet sondern mit viel honig einen schwarm bienen von
einem neuen, etwas weiter entfernten honigtopf überzeugen
will. ich befinde mich in einem wald aus lauter einzelnen
baeumen, gruen sind sie, und sie laecheln- leise mit den
blaettern raschelnd.
tand ist das gebilde von menschenhand.