Sommerende
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Gleich heute Morgen habe ich es bemerkt. Schon mit dem ersten Augenaufschlag, beim dem ich den Blick gewohnheitsgemäß durch den schmalen Spalt an meinen Jalousien vorbei aus dem Fenster richte, wird es mir offenbar: Der Sommer ist vorbei.
Die Blätter, die, des saftigen Grüns ihrer ersten Tage beraubt gelb geworden sind, rieseln sicher nicht erst seit heute in ihrer trudelnd leisen Manier von den Bäumen. Doch heute nimmt man sie wahr, wie sie zu Dutzenden in die ersten Pfützen dieses Herbstes gleiten. Doch bevor man in Melancholie und wehmütigen Gedanken an hitzige Sommertage im Park oder am See abgleiten kann, erinnert einem die Stadt mit lauten LKW-Hupen und Alltagsgeklapper daran, das weiterhin alles seinen gewohnten Gang zu gehen hat. Und so wappnet man sich in fast vergessener, aber altbekannter Art und Weise mit der ersten Tasse heißen Tees gegen die kleinen nass-kalt grauen Depressionen, die einem nun wieder für ein halbes Jahr begleiten werden.